
Am vergangenen Freitag war ich zum ersten Mal auf einem Barcamp. Sagt dir nix? Macht doch nix! Denn meine Erlebnisse habe ich zum Anlass genommen dir die Vorteile eines Barcamps zu präsentieren, und natürlich auch von meiner ersten Barcamp-Erfahrung zu berichten. Du wirst überrascht sein was ich so erlebt habe … Und am Ende gibt’s auch noch zwei Tipps für dein erstes Barcamp!
Was ist ein Barcamp?
Ein Barcamp wird auch manchmal als „Unkonferenz“ bezeichnet. Der Clou an einem Barcamp ist nämlich, dass die Themen nicht vorher feststehen, ebenso wenig die Sprecher. Denn zu Beginn der Veranstaltung darf jeder Teilnehmer eigene Themenblöcke vorschlagen, so genannte Sessions. Per Handzeichen entscheiden die Teilnehmer welche Themen es auf den Sessionplan schaffen.
Eine Session ist auch in der Regel kein Frontalvortrag, sondern manchmal auch eine Diskussion, oder einfach nur eine Inspiration, ein Input – und dann wird geschaut was sich daraus entwickelt.
7 gute Gründe Barcamps zu besuchen
1. Leichter Leute kennenlernen
Du magst es vielleicht nicht glauben – aber wenn es darum geht mit fremden Leuten persönlich ins Gespräch zu kommen, bin ich nicht gerade ein Vorbild 😉 Und das ist auch völlig ok, finde ich. Schließlich hat jeder andere Stärken. Dennoch war ich sehr überrascht drüber wie schnell und einfach ich auf dem #medialawcamp Kontakt zu anderen Teilnehmern gefunden habe.
Durch die typische Vorstellungsrunde am Anfang, bei der jeder zwei Sätze zu sich selbst ins Mikrofon sagen musste, war die Stimmung von Anfang an sehr locker. Außerdem steht das Netzwerken bei Barcamps im Vordergrund, während es auf Konferenzen, Tagungen und Messen eher „nebenbei“ stattfindet. Wenn dir das Knüpfen von Kontakten face to face eher schwer fällt, solltest du also mal zu einem Barcamp gehen.
2. Über Branchennews und -entwicklungen informieren
Wusstest du, dass die Versicherungsvertreter einer großen deutschen Versicherung 7.6 Verträge pro Quartal über Facebook abschließen? Und dass es mittlerweile Tools gibt, die die Statusmeldungen von Freunden von Versicherungsvertretern bei Facebook durchsuchen, um besagte Vertreter auf Vertriebschancen hinzuweisen? Ich auch nicht! Aber ich habe beim #medialawcamp davon erfahren.
Und natürlich nicht nur das: In den vielen Sessions wurden auch weitere branchenrelevante und vor allem aktuelle Themen besprochen. Und gerade Best Practices, also besonders gelungene Anwendungsbeispiele anderer Unternehmen kennenzulernen, ist aus meiner Sicht absolut Gold wert für das eigene Business! Denn genau diese kann man am besten für das eigene Unternehmen adaptieren.
3. Verschiedene Meinungen einholen
Dadurch, dass die Sessions sehr frei gestaltet werden und Rückfragen und Diskussionen nicht nur erwünscht, sondern sogar oft Gegenstand der Sessions sind, ist es sehr einfach viele verschiedene Meinungen zu einem Thema einzuholen. Du kannst sogar eine eigene Session veranstalten und als Thema das Einsammeln verschiedener Meinungen zum Thema abc auswählen. Solange sich genügend Teilnehmer für deine Session melden, kein Problem! Auf keiner anderen mir bekannten anderen Veranstaltung wäre so etwas möglich.
4. Fragen loswerden
Klar kannst du ganz viele Fragen auf einem Barcamp loswerden – sei es in den Sessions, sei es in persönlichen Gesprächen mit anderen Teilnehmern. Wenn du also von einem Thema nicht so viel Ahnung hast, such dir ein Barcamp zu diesem Thema 😉
5. Ideen mitnehmen
Das ist mir beim #medialawcamp nicht direkt passiert, aber das lag wohl am Thema (Social Media Recht). Nichtsdestotrotz gehe ich davon aus, dass ein Barcamp generell ein sprudelnder Quell für Ideen ist – nicht nur für Blogartikel, sondern auch für dein gesamtes Business!
6. Verschiedene Sessions zur gleichen Zeit
Wie schon erwähnt, wird morgens gemeinsam der Sessionplan erstellt. Da immer verschiedene Sessions zur gleichen Zeit stattfinden, kommt keine Langeweile auf. Im Gegenteil: Ich hatte beim #medialawcamp eigentlich eher das Problem nicht an zwei Orten gleichzeitig sein zu können 😉 Da die Teilnehmer von Social Media-Barcamps aber immer ganz viel und ganz fleißig twittern, konnte ich die Hauptaussagen der Sessions, an denen ich nicht teilnehmen konnte, dennoch mitverfolgen.
7. Jeder kann beitragen
Auch das habe ich schon erwähnt und ich finde es klasse! Jeder kann Sessions vorschlagen und gewählt werden – je nachdem wie groß das Interesse für das eigene Thema bei den anderen Teilnehmern ist. Wie cool ist das denn?
Selbst eine Session abzuhalten ist die ideale Gelegenheit um
- Meinungen einzuholen
- Ideen einzusammeln
- Fragen zu beantworten (Positionierung als Experte!)
- etwas erklärt zu bekommen (kostenlos!!!)
- eigene Produkte/Services zu vermarkten (bitte nicht zu offensiv, i.d.R. geschieht das von allein)
- (eigene) Best Practices vorzustellen
- Leute kennenzulernen
Sicher gibt’s noch weitere gute Gründe eine Session abzuhalten.
Kurzbericht vom #medialawcamp in Berlin, 2014
Neben den bereits genannten Punkten kann ich das #medialawcamp in Berlin eigentlich nur weiterempfehlen. Die ganze Veranstaltung war super organisiert, es gab leckeres Essen und Trinken (kostenlos!) und es fehlte im Grunde an nichts. Am Ende gab es sogar noch Goodie-Bags für alle Teilnehmer.
Zwar wurde ein wenig geschimpft, weil es am Nachmittag zwei Keynotes nacheinander gab. Einige Barcamp-Erfahrene sagten sogar, Keynotes wären auf Barcamps eher unüblich. Hinzu kam, dass eine der Keynotes von einem Politiker gehalten wurde, was ebenfalls den Unmut einiger Teilnehmer erregte 😉 Da die meisten Teilnehmer keine Lust hatten sich zwei Keynotes anzuhören, um danach noch an der letzten Session teilzunehmen, war es zum Ende der Veranstaltung leider schon ziemlich leer. Ich bin natürlich bis fast zum Schluss geblieben.
Nach Angaben einiger Mitarbeiter von Olswang, der Kanzlei, die das #medialawcamp veranstaltete, soll das Event im nächsten Jahr wahrscheinlich wieder stattfinden.
Zwei Tipps für dein erstes Barcamp
Du hast nun beschlossen selbst ganz bald ein Barcamp zu besuchen? Das freut mich! Ich habe auch noch zwei kleine Tipps für deine erste Barcamp-Teilnahme:
Ladekabel nicht vergessen. Du wirst wahrscheinlich ganz viel twittern, fotografieren und vielleicht auch filmen. Da ist der Smartphone-Akku schneller leer als man „Barcamp“ sagen kann 😉 Manchmal können andere Teilnehmer oder das Orga-Team weiterhelfen, aber am besten bringt man sein eigenes Ladekabel mit.
Bleibe bis zum Schluss! Gerade beim Abendessen entwickelten sich beim #medialawcamp sehr nette, lockere Gespräche – zumal es nicht mehr so voll war und der „harte Kern“ sozusagen unter sich war. Da ich nach dem Barcamp noch verabredet war, konnte ich leider nicht bis ganz zum Schluss bleiben. Beim nächsten Mal nehme ich mir für die Abschlussrunde auch mehr Zeit.
Wie sind deine Erfahrungen mit Barcamps? Welche Barcamps kannst du mir empfehlen? Hinterlasse einen Kommentar.
Bloggenfuerschlauefrauen.de habe ich am Donnerstag via Facebook kennengelernt, Freitag stand Katharina beim Barcamp leibhaftig neben mir. So schnell kann es gehen, der Sprung von virtuell zu real. Danke Katharina für Deinen Bericht. Kann ich so nur bestätigen. Barcamp – vielleicht beim nächsten Mal eine eigene Session? Kleiner Aufwand, große Wirkung. Mach mal Katharina. Bloggenfuerschlauefrauen.de ist jedenfalls schon mal ein großer Gewinn. Ich werde Dich weiterempfehlen, im Netzwerk des Journalistinnenbundes: http://www.journalistinnen.de, da wo ich auch blogge: http://watch-salon.blogspot.de.
Gruß Christine
Hi Christine, danke für deinen Kommentar. Ich wollte bei meinem ersten Barcamp erst mal die Lage peilen, aber klar – eigene Sessions sind geplant 😉 Auf deinem Blog schaue ich gern mal vorbei! Viele Grüße, Katharina
Liebe Katharina,
deine Worte kann ich nur unterstreichen – BarCamps sind wunderbar!
Im meinem Website-Link gelangt ihr zu einem Post, den ich im Rahmen der Blogparade „Dein erstes BarCamp“ von Stefan Evertz aus dem Jahr 2013 verfasst habe. Daran haben viele erfahrene BarCamper und Neulinge teilgenommen und dort ihre persönlichen Eindrücke von BarCamps beschrieben.
Diese Blogparaden-Beiträge sind voll von Tipps für die erstmalige Teilnahme an einem BarCamp, – und natürlich voll von wunderbaren Erfahrungen.
Einen Tipp möchte ich besonders herausstellen, denn ohne Berücksichtigung dieses Tipps stehen BarCamps auf wackeligen Füßen:
Nennt die Sponsoren!
Wie du geschrieben hast, gibt es auf den BarCamps Essen und Trinken kostenfrei. Natürlich muss dies trotzdem bezahlt werden. Dies übernehmen Sponsoren, die ggfs. neben der Verpflegung ebenso die Kosten für den Veranstaltungsort tragen.
Am besten bedankt man sich bei den Sponsoren damit, dass sie fleißig von den Teilnehmern in Tweets genannt werden und in den Blogbeiträgen zum BarCamp aufgeführt und verlinkt werden.
Durch diese Nennungen sehen die Sponsoren einen Nutzen, dieses wertvolle Format „BarCamp“ weiterhin zu unterstützen.
Ich freue mich auf jeden Fall riesig auf mein nächstes BarCamp, das #bcrm vom
22-23.11. in Frankfurt. Es wird meine sechste Campteilnahme werden :-).
Herzliche Grüße aus Limburg
Manuela
Hi Manuela, danke für deinen Kommentar. Auf dem #medialawcamp wurden die Sponsoren ausführlich dargestellt, das fand ich schon in Ordnung. Aber das ist natürlich ein guter Hinweis! Wobei man hier, finde ich, unterscheiden muss zwischen Barcamps, die von Unternehmen ausgerichtet werden zu Marketing-Zwecken (wie das #medialawcamp) und denen, die von „Privatleuten“ veranstaltet werden. Ich muss mal schauen ob ich im nächsten Jahr auch mal weiter wegfahre für das ein oder andere Barcamp, ich denke es lohnt sich. Dann muss man aber natürlich auch die Kosten im Blick behalten. Viele Grüße, Katharina
Liebe Katharina,
davon habe ich bisher noch nicht gehört. Aber das scheint ja wirklich riesig interessant zu sein. Ich werde mich auf jeden Fall noch mehr darüber informieren.
herzlichen Dank für diesen Tipp und alles Liebe für dich
Barbara
Hi Barbara, das freut mich 🙂 Viele Grüße, Katharina
Liebe Katharina,
das hat mich schon immer interessiert und Dein Bericht war sehr aufschlussreich und motivierend. Danke dafür. Du schreibst echt klasse!
Hi Sabine, danke für deinen Kommentar und freut mich, dass ich dich motivieren konnte mal ein Barcamp zu besuchen 🙂 Viele Grüße, Katharina
Danke für deine wunderbare Zusammenfassung, warum Barcamps so toll sind. Du bringst das sehr gut auf den Punkt!
In der Tat lehnen die meisten Keynotes auf Barcamps ab. Ich tue das auch, weil es die Begegnung auf Augenhöhe, die für Barcamps wesentlich ist, aufheben kann. Vor allem, wenn die Keynotes wirklich Wissen weitergeben und nicht Impulse und Fragen umfassen. Wenn es richtig gut integriert ist, kann ein Impulsvortrag aber durchaus funktionieren.
Anderseits ist die Frage, was der bringen soll. Oft ist es nur mangelndes Vertrauen der Veranstalter darin, dass die Teilnehmer nicht genügend Themen mitbringen. Was ich wieder noch nie erlebt habe, wenn man als Organisator und Moderator weiß, was man tut. 🙂
Ich hoffe, wir sehen uns dann auch mal auf einem Barcamp. Bis dahin!
Hallo Kathariana
Habe ich bis jetzt noch nichts davon gehört. Mache mich mal schlau, ob es auch ein Barcamp in Zürich gibt. Ansonsten muss es unbedingt umgesetzt werden;-)
Liebe Grüsse
Arlette
Hi Arlette,
ja es gibt ein Barcamp in Zürich. Und zwar am 15./16.8.2015. Siehe hier: http://2014.barcamp.ch/barcampch-danke-und-und-irgenwas-mit-2015/
Jan
Hallo Katharina und alle anderen die sich für Barcamps interessieren!
An meiner Hochschule (Furtwangen University im Schwarzwald) findet jedes Semester, meist also Juni und Dezember ein Barcamp statt.
Da ich an der Fakultät Digitale Medien studiere geht es dabei hauptsächlich um diesen Themenbereich, der aber sehr weitläufig ist.
Falls es euch interessiert und der Weg machbar ist, schaut doch einfach mal vorbei.
Neben unserer Website findet ihr uns auch auf Facebook: https://www.facebook.com/das.mediacamp
Liebe Grüße,
Lea
Pingback: BarCamp im Tourismus: Tipps zur Organisation (#cczk15) | Social Media im Tourismus
Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.