„Ich wünsche mir einen roten Faden.“ – Interview mit einer Grow With Joy-Teilnehmerin

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Lesedauer: 6 Minuten

Anfang Januar startet mein Wachstums-Programm Grow With Joy. Nachdem ich schon Janina und Tanja dazu befragt habe, wo sie aktuell mit ihrem Business stehen und warum sie Grow With Joy jetzt gebucht haben, liest du hier nun ein anonymisiertes Interview mit einer weiteren Grow With Joy-Teilnehmerin.

In Grow With Joy haben wir zwei Gruppen: die Wachstums-Gruppe für Online-UnternehmerInnen, die noch bei unter 50.000 € Jahresumsatz stehen und die Skalieren-Gruppe für diejenigen, die bereits mindestens 50.000 € Jahresumsatz erreicht haben und skalieren wollen. Die Teilnehmerin gehört zur Skalieren-Gruppe.

Was bietest du in deinem Online-Business an? Wer ist deine Zielgruppe? 

Teilnehmerin: Meine Zielgruppe sind im weitesten Sinne Angehörige von behinderten und von Behinderung bedrohten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Außerdem zähle ich Personen dazu, die in dem entsprechenden Bereich arbeiten. Innerhalb dieses Feldes decke ich mit meinen Angeboten eine spezifische Behinderungsform ab.

Bei mir bekommt man Aufklärung und detaillierte Hilfestellung mit unterschiedlichen Online-Angeboten bis hin zu Einzel-Coaching. Ich arbeite ausschließlich online, weil ich selbst ein sehr pflege- und unterstützungsbedürftiges Kind habe, das zwar schon erwachsen ist, aber zuhause lebt und sein Leben lang auf Rund-um-die-Uhr-Unterstützung angewiesen sein wird. Damit bin ich selbst ein Teil meiner Zielgruppe.

Deine Tätigkeit und Zielgruppe sind auch der Grund, weshalb du dieses Interview anonym gibst. Erklärst du warum? Meine LeserInnen finden das ganz bestimmt spannend. 

Teilnehmerin: Ja, gerne. Meine Zielgruppe identifiziert sich mit mir als Mutter eines ebenfalls behinderten Kindes und nicht mit meiner Rolle als Online-Unternehmerin. Meine Tätigkeit in diesem Bereich begann als Hobby. Ich hatte anfangs nicht vor, daraus eine Selbständigkeit zu entwickeln. Erst im Laufe der Zeit, als die Anfragen stetig zunahmen, sah ich mich mit der Frage konfrontiert, ob ich mein Engagement zum Beruf mache oder nicht.

Das war ein Schritt, der nicht einfach war, weil meine LeserInnen beziehungsweise meine KundInnen gewohnt waren, dass ich ausschließlich ehrenamtlich arbeite. Als die ersten Produkte kamen, die etwas kosteten, gefiel das natürlich nicht jedem. Mit der Zeit hat sich das gut entwickelt und meine Angebote werden wertgeschätzt, ich habe ganz tolle KundInnen.

Aber es sind eben nicht nur KundInnen, sondern Elternteile, die im gleichen Boot sitzen wie ich. Wo es um sehr persönliche Themen und Einblicke in Familien geht und wo es weiterhin häufig eine Gratwanderung beziehungsweise Mischung aus ehrenamtlicher und bezahlter Tätigkeit bleibt. Wenn ich öffentlich über Strategie und Skalierung sprechen würde, wäre das in meinem Kontext nicht unbedingt förderlich und würde zu Befremdung führen, vor allem bei Familien, die am Existenzminimum leben.

Es ist auch nicht notwendig, weil es für meine Arbeit nicht von Belang ist, ob meine KundInnen etwas über diesen Aspekt meiner beruflichen Weiterentwicklung erfahren. Wenn ich mich hingegen inhaltlich etwa zu Inklusion, Sozial- oder Arbeitsrecht weiterbilde, ist das durchaus interessant für meine LeserInnen.

Wie bist du zum Online-Business gekommen und seit wann bist du schon selbständig?

Teilnehmerin: Wie schon beschrieben, begann es mit einem Hobby-Blog ohne unternehmerische Absichten. Ich hatte das Bedürfnis, über unsere Situation zu schreiben und suchte nach Gleichgesinnten. Das Feedback war sehr schnell größer als gedacht und irgendwann waren die Anfragen und Hilfegesuche so nebenbei nicht mehr zu stemmen. Außerdem hatte ich Ideen, wie manche Problemstellungen mit Produkten aufgegriffen werden könnten, so dass nicht jede Familie jedes Mal von vorne anfangen muss, Lösungen zu finden. Vor etwa sechs Jahren gab ich meine anderen beruflichen Tätigkeiten auf und machte mich selbständig. Seitdem wächst mein inzwischen nicht mehr ganz so kleines Unternehmen langsam aber stetig.

Wo stehst du aktuell mit deinem Online-Business? Was läuft momentan schon ganz gut?

Teilnehmerin: Ich habe inzwischen mehrere kleine und, zumindest für den sozialen Bereich, mittelgroße Online-Produkte und Online-Workshops, die sich aus den Bedürfnissen und Anfragen meiner KundInnen ableiten. Einige laufen sehr gut, andere eher nebenbei. Ich bewege mich damit aktuell im guten mittleren fünfstelligen Bereich, was den Jahresumsatz angeht. Eine tragende Säule stellt das E-Mail-Marketing dar, was mir auch sehr viel Spaß macht.

Was darf sich ändern? Mit welchen Herausforderungen siehst du dich konfrontiert?

Teilnehmerin: Aufgrund meiner eigenen familiären Situation kann ich meine berufliche Tätigkeit zeitlich nicht weiter ausweiten beziehungsweise muss ständig damit rechnen, dass ich von jetzt auf gleich längere Zeit ausfalle. Der Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel im sozialen und pflegerischen Bereich ist eine Katastrophe, die wir selbst in der Familie spüren und der auch für meine KundInnen ein riesengroßes Problem darstellt. Es sieht nicht so aus, als ob sich diese Problematik innerhalb unserer Gesellschaft in Kürze in Wohlgefallen auflösen wird, daher müssen auch meine beruflichen Abläufe darauf ausgerichtet sein.

Für mich bedeutet das, dass ich zwar gerne weiter wachsen möchte, um noch mehr Menschen zu erreichen, dabei aber keine zusätzlichen, sondern eher weniger zeitliche Ressourcen einbringen kann und die Flexibilität bewahren muss, die ich familiär dauerhaft brauchen werde.

Was sind die nächsten Ziele für dein Online-Business?

Teilnehmerin: Ich würde mir wünschen, etwas mehr Ordnung und Strategie in meine vielfältigen Angebote zu bringen, um sie sinnvoller miteinander zu verknüpfen. Es wirkt doch eher noch etwas wie Stückwerk und es fehlt der rote Faden. Die Kundenreise ist auch wegen der vielfältigen Detailthemen nicht ganz klar – weder für mich, noch für meine KundInnen. Dies für mich zu visualisieren und dann auch schlüssig nach außen zu tragen, wäre ein großes Ziel.

Außerdem möchte ich weniger Live-Angebote realisieren, um die für mich so wichtige Flexibilität zu bewahren und den Druck rauszunehmen: Kommt was dazwischen, bleiben alle gesund, muss ich in der Pflege einspringen, was macht der Personalmangel? Ich suche nach Wegen, die das ermöglichen, ohne dass der Draht zu meinen KundInnen und die Qualität leiden.

Eine Vision wäre noch, eine eigene Marke beziehungsweise Methode im Bereich der Elternarbeit zu etablieren. Mal sehen, wann ich das anpacken werde.

Warum hast du dich für Grow With Joy entschieden? Was erhoffst du dir vom Programm?

Teilnehmerin: Ich habe schon einiges im Bereich Marketing und Social Media ausprobiert und weiß, was ich auf keinen Fall (noch mal) möchte. Gleichzeitig habe ich einige Prozesse etabliert, die gut laufen und mit denen ich zufrieden bin. Und natürlich weiß ich, dass es weitere Möglichkeiten und Strategien gibt, die ich noch nicht kenne und die ich gerne, soweit sie für mich sinnvoll sind, erlernen und auf mein Unternehmen anwenden möchte – vor allem im Bereich Produktleiter und Marketingstrategie.

Ähnlich wie bei meinen Produkten, schon erzählt, habe ich auch bei meinen Kenntnissen zu Marketing und Strategie das Gefühl, dass es sich um Stückwerk handelt. Ich wünsche mir auch da einen roten Faden und einen besseren Überblick. Und genau das erhoffe ich mir von dem Programm.

Deinem Podcast, Katharina, folge ich schon viele Jahre und es gibt wohl ungelogen keine Episode, in der du nicht mindestens einen Satz gesagt hast, der mich inspirierte und dem ich konkrete Taten in meinem Business habe folgen lassen können. Ich war schon ein paar Mal auf dem Sprung in eines deiner anderen Programme, dieses Mal hat es gefunkt und ich freue mich riesig drauf.

Du hattest mir gesagt, dass du schon schlechte Erfahrungen mit Gruppenprogrammen gemacht hast. Was hat dich dazu bewogen letztlich doch ein Gruppenprogramm bei mir zu buchen?

Teilnehmerin: Na ja, um es kurz zu machen: Es war eigentlich der einzige Grund, warum ich „Grow With Joy“ fast nicht gebucht hätte. Diese Macht wollte ich den schlechten Erfahrungen nicht geben und mir lieber die Chance lassen, neue, bessere, gute Erfahrungen zu machen.

Wir hatten auch schon eine 1:1-Coaching-Stunde. In dieser Session haben wir besprochen, wie du dein aktuelles Produktportfolio noch optimieren und strategischer aufsetzen kannst. Wie hast du die Zusammenarbeit mit mir empfunden? War es so wie du es dir vorgestellt hattest?

Teilnehmerin: Ich hatte mir ja so einiges vorgestellt, aber nicht, dass ich danach tausend Hummeln im Kopf haben würde, die sich nicht mehr beruhigen wollten. Das meine ich positiv!

Ich hatte das Gefühl, dass du sehr schnell den Kern meiner Problematik erkannt hast. Dazu kam, dass du das Besprochene während des Gesprächs auf dem Whiteboard visualisiert hast – und zwar in einer Art und Weise, wie ich es selbst zuvor noch nie getan hatte. Obwohl ich dachte, dass ich das alles schon rauf und runter überlegt hatte. Es erschien direkt logisch, aber ich wäre selbst nicht darauf gekommen. Es war ein wunderbares Beispiel dafür, dass manchmal der Blick von außen durch einen Profi absolut notwendig ist, wenn man weiterkommen möchte.

In den Tagen danach arbeitete ich immer wieder mit der Grafik, änderte sie ab, erweiterte sie und bin jetzt schon einige Schritte vorangekommen, obwohl das Gruppenprogramm noch gar nicht begonnen hat.

Als selbständige Frau mit einem Business in der Gesundheitsbranche, die damit gut verdient, bist du für viele ein Vorbild. Was ist ein Rat, den du UnternehmerInnen geben möchtest, die noch dort hinkommen wollen, wo du schon bist?

Teilnehmerin: Puh, ich glaube, das ist die schwierigste Frage von allen. Ich schreibe mal auf, was mir in den Sinn kommt, wobei manches auch einfach nur Erfahrungen und keine Ratschläge sind. Ich denke, die Wege können individuell sehr verschieden sein.

Ich glaube, dass es von großem Vorteil war, dass ich zu Beginn keinerlei unternehmerische Absichten hatte. Das hat mir ermöglicht, einen sehr guten Draht zu meiner Zielgruppe aufzubauen und eine Community zu bilden, die auf Vertrauen, Verständnis und Wertschätzung basiert.

Es ist im sozialen Bereich besonders schwierig, die Linie zwischen Ehrenamt und Beruf zu ziehen. Die Platzierung dieser Linie ist für jede und jeden sicherlich sehr unterschiedlich.Ich habe lernen dürfen, dass diese Linie als klare Grenze für mich nicht nötig ist. Man darf und muss Grenzen setzen, aber man darf auch schnell und unbürokratisch weiterhelfen, wenn Not ist. Der Anteil meiner unentgeltlichen Arbeit ist nach wie vor hoch, aber das ist ok für mich, weil es zu meinen Werten passt und man manchmal mehr zurückbekommt, als Geld einem geben könnte.

Eine weitere Lektion: Ich kann und muss nicht jedem helfen. Ich bilde mich stetig weiter und kann mehr als nur intuitiv unterstützen. Aber auch die qualifizierte Hilfe hat fachliche und mentale Grenzen. Die Verantwortung ist sehr groß, deshalb lieber einmal mehr „nein“ sagen, als mit Halbwissen Schaden anrichten.

Ein Online-Business im sozialen Bereich kann niemals eine Selbsttherapie sein. Was ich damit meine: Sprich über deine Fehler und Zweifel, heule dich aber niemals bei deinen LeserInnen bzw. KundInnen aus, dafür brauchst du einen anderen verlässlichen, womöglich professionellen Part an deiner Seite.

Wenn man aus eigener, familiärer Betroffenheit heraus aufklärt und unterstützt, ist es unbedingt nötig, die Familie und manchmal auch die eigenen KundInnen zu schützen und vor allem Social Media mit Vorsicht zu genießen. Reichweite ist nicht alles, die Qualität der Kontakte ist viel wichtiger, nicht nur, aber vor allem im sozialen Bereich.

Liebe Katharina, danke für das Interview, das mir ermöglicht hat, selbst noch einmal einiges zu reflektieren. Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit.

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