Kürzlich sprach ich mit einer befreundeten selbständigen Beraterin. Sie sagte zu mir „Katharina, ich weiß nicht mehr weiter. Ich will immer schreiben, aber irgendwie … es geht irgendwie nicht. Ich sitze vor dem weißen Blatt und es kommt einfach nichts. Mein Kopf ist leer wie Vakuum. Auf meinem Blog ist schon seit über sechs Monaten kein Artikel mehr erschienen.“
Meine Freundin hatte eine waschechte Schreibblockade!
Aber keine Sorge – Schreibblockaden sind halb so schlimm 😉 Zumindest wenn man die Ursachen kennt und weiß, mit welchen Methoden man sie überwinden kann. Und genau darum geht es in diesem Artikel.
Schreibblockaden und ihre Symptome
Eine Schreibblockade ist laut Wikipedia „ein psychisches Phänomen, bei dessen Auftreten die Autoren dauerhaft oder vorübergehend nicht in der Lage sind zu schreiben“. Soll heißen: Du sitzt vor einem weißen Blatt und das war’s. Du weißt nicht weiter. Du kannst deine Gedanken nicht ordnen, weißt nicht, was du schreiben sollst.
Du fängst vielleicht an irgendwelche eigentlich unwichtigen Dinge zu tun – das nennt man Vermeidungshandlungen (auch Prokrastination oder „Aufschieberitis“ genannt). Du weißt schon … sowas wie endlich mal wieder Oma anrufen oder den Backofen reinigen. Muss ja schließlich auch mal gemacht werden …
Manchmal fängt so eine Blockade schon viel früher an. Hierbei kommst du gar nicht erst zu einem weißen Blatt. Du fühlst dich allein beim Gedanken ans Schreiben vielleicht schon besch… eiden. Du willst dann alles lieber tun als deine Gedanken in Worte zu fassen und aufzuschreiben. Also begibst du dich gar nicht erst in die Situation des Schreibens. Auch so kann sich eine Schreibblockade äußern. Ich schätze so wird es bei meiner Freundin mittlerweile gewesen sein.
Grundsätzlich kann eine Schreibblockade jeden treffen: Autoren, Blogger, Selbständige, Journalisten, Schüler und Studenten. Kurzum: Fast jeder, der beruflich oder hobbymäßig schreibt, kennt das Problem.
Übrigens: Der Begriff der „Schreibblockade“ ist in der Tat ein wenig umstritten. Es gibt sogar Autoren, die behaupten, dass Schreibblockaden nicht existierten: Sie sagen, dass das Nicht-Schreiben-Können auf gewisse Ursachen zurückgeht, denen man auf den Grund gehen sollte. Dann könne man auch wieder schreiben.
Deshalb kommen wir jetzt direkt zu den Ursachen.
Ursachen von Schreibblockaden
Die Ursachen für Schreibblockaden sind sehr vielfältig und individuell.
Die wichtigsten Gründe dafür in eine Schreibblockade zu verfallen, sind Drucksituationen. Dieser Druck kann entweder von außen kommen – das kennt man, wenn man einen nahen Abgabetermin hat und nicht „aus dem Knick“ kommt. Ebenso kann man sich selbst Druck machen: Man hat vielleicht Angst davor zu versagen, oder man möchte den Text absolut perfekt machen. Vor allem bei Blog-Anfängern kommen Schreibblockaden häufig vor, weil sie zu großen Respekt vor der „Kunst des Schreibens“ haben. Manche fangen deshalb gar nicht erst an zu bloggen – schade eigentlich!
Darüber hinaus kann die Ursache einer Schreibblockade auch eine fehlende Struktur sein, oder dass man keinen genauen Plan hat wie man seinen Text aufbauen soll. Außerdem soll es auch Autoren, Blogger und Journalisten geben, die zu viele Ideen haben oder deren Ideen zu ungeordnet sind … so ungeordnet, dass sich daraus eine Schreibblockade entwickelt.
Ebenso führt manchmal fehlende Motivation dazu, dass man nicht schreiben kann oder keinen Anfang beim Schreiben findet. Wenn das eigene „Warum“ fehlt, also der innerste Antrieb für das eigene Tun, kann das Schreiben generell schwer fallen. Deshalb solltest du auf jeden Fall eine Strategie mit deinem Blog verfolgen und regelmäßig überprüfen, ob sie aufgeht – sonst fehlt irgendwann die Motivation zum Bloggen.
Nicht zuletzt ist es beim Schreiben von größtem Vorteil, wenn man seine Leserschaft ganz genau kennt. Ist dies nicht der Fall, kann es ebenfalls zu einer Schreibblockade kommen. Das war übrigens auch bei meiner Freundin das Problem: Sie schrieb in ihrem Blog irgendwie „über alles“, und hatte dadurch keine konkrete Vorstellung davon wer ihre Texte überhaupt liest. Stattdessen sollte sie lieber hilfreiche Tipps geben oder sich selbst und ihre Arbeitsweise in ihrem Blog vorstellen, um Kunden zu gewinnen.
Schreibblockade lösen – Meine 5 besten Tipps für dich
Im Netz gibt es wirklich unzählige Tipps dazu, wie man eine Schreibblockade bekämpfen kann. Die „Garantielösung“, die bei jedem wirkt, gibt es allerdings nicht. Hier musst du für dich selbst herausfinden, mit welchen Methoden du am erfolgreichsten arbeitest und welche bei dir überhaupt nicht funktionieren. In diesem Artikel habe ich fünf meiner besten Tipps zum Lösen einer Schreibblockade zusammengestellt.
Aber Achtung: Diese Tipps funktionieren nur, wenn hinter deiner Schreibblockade keine tiefergehende Ursache steckt. Wenn du beispielsweise keine tiefe Motivation hast oder dein Warum nicht kennst, werden dir diese Tipps nur sehr begrenzt helfen können. In dem Fall setze dich lieber intensiv mit den Ursachen deiner Schreibblockade auseinander.
Aber jetzt geht’s los!
Tipp 1: Beginne mit der Überschrift.
Das ist eine Methode, die ich häufig anwende. Eine gute Überschrift zu texten ist richtig viel Arbeit und kann mitunter genauso lange dauern wie das Schreiben eines Textes selbst. Hast du aber eine super Überschrift gefunden, fungiert diese wie ein Versprechen: Ein Versprechen an dich, aber auch an deine Leser. Ein Versprechen darüber, was sie in deinem Artikel erwarten dürfen. Den Anfang für den eigentlichen Text zu finden, fällt dir dann gewiss wesentlich leichter.
Tipp 2: Mach dir Gedanken über die Struktur.
Wie schon erwähnt, ist die fehlende Struktur oft eine Ursache für Schreibblockaden. Das kann auch bei Blogartikeln der Fall sein, besonders wenn diese umfangreich sind! In diesem Fall mach dir erst einmal Stichpunkte: Welche Themen und Inhalte möchtest du mit deinem Artikel abdecken? Und anschließend bringst du diese Stichpunkte in eine Struktur und bearbeitest jeden Unterpunkt einzeln.
Hierbei musst du nicht vom Anfang zum Ende gehen: Du kannst auch einfach mit dem Teil beginnen, der dir gerade am leichtesten fällt. Bist du erst mal im „Schreibmodus“, schreibt sich der Rest des Artikels von allein.
Tipp 3: Was ist deine Botschaft?
Den dritten Tipp möchte ich dir auch wärmstens ans Herz legen, denn viele Schreibende – Journalisten, Autoren genauso wie Blogger – vergessen ihn häufig. Überlege dir vor dem Schreiben eines Textes immer welche Botschaft du vermitteln möchtest. Genauso wie es eine Botschaft für deinen Blog geben sollte, kannst du dir für jeden einzelnen Artikel eine Botschaft überlegen.
Die Botschaft für diesen Artikel könnte beispielsweise lauten „Hier bekommst du alles, was du über Schreibblockaden und ihre Überwindung wissen musst“. Schreib dir diese Botschaft auch ruhig auf und behalte sie beim Schreiben im Hinterkopf. So wird dir das Texten leichter fallen.
Tipp 4: Verändere deine Schreibumgebung.
Du schreibst normalerweise am Schreibtisch in deinem Home Office? Geh doch mal in ein Café oder in den Park zum Schreiben. Wenn du immer mit Musik in den Ohren schreibst, versuch es mal ohne. Das Ändern der Schreibumgebung kann dazu führen, dass unser Gehirn angeregt wird und wir kreativer sein können. Auch das kann helfen eine Schreibblockade zu überwinden.
Ich selbst wende diese Methode manchmal an und kann sie nur empfehlen. Unter Anderem nutze ich sehr gerne OmmWriter: Dieses Schreibprogramm bietet schöne Hintergrundmusik oder -geräusche, die meinen Kopf frei machen. Einfach mal testen!
Tipp 5: Schreib einfach drauflos.
Bei dieser Methode fängt man einfach an zu schreiben – man schreibt alles auf, was einem zum Thema des Textes einfällt. Wichtig ist hierbei, dass man nicht auf Grammatik und Rechtschreibung achtet, keine Korrekturen beim Schreiben vornimmt und wirklich alles hintereinander weg aufschreibt. Ist der Kopf leer und es fällt einem absolut nichts mehr ein, beginnt man alles zu strukturieren und den Text auszubauen. Sicher keine Methode, die jedem gefällt, denn auch hier gilt: Probieren geht über Studieren 😉
Du brauchst mehr Tipps? Dann schau mal bei Andreas vorbei.
Fazit
Letztendlich sind Schreibblockaden gar nicht so schlimm und können überwunden werden. Du hast keine Vorstellung von deiner Leserschaft? Dann sorge dafür, dass du deine Leser besser kennenlernst. Du weißt gar nicht warum du überhaupt schreibst? Dann werde dir darüber klar! Verdienst du mit dem Schreiben Geld und leidest unter einer Schreibblockade, die du nicht selbst lösen kannst, hol dir am besten professionelle Hilfe.
Ich hoffe du konntest aus meinem Artikel einiges mitnehmen – auf dass es dir niemals so gehen wird wie meiner Freundin. Sie hat ihre Schreibblockade übrigens mittlerweile überwunden und haut in die Tasten wie eine Verrückte 😉
Welche sind deine besten Tipps um Schreibblockaden zu überwinden?
Hallo Katharina, wieder sehr schön erklärt. Ich habe oft eine solche Blockade. Es ist dann aber so, dass ich einfach keine Struktur habe. Fange ich erst einmal an zu schreiben, kommen mir dann so viele weitere Ideen, dass ich gar nicht mehr aufhören möchte. Viele Grüße Bärbel
Hi Bärbel, danke für deinen Kommentar. Na dann hast du ja deine bewährte Methode schon gefunden 🙂 Viele Grüße, Katharina
Hallo Katharina,
gute Tipps. Zu diesem Thema gab es auch eine interessante Blogparade: http://www.kerstin-hoffmann.de/pr-doktor/2013/12/10/e-book-schreibblockade/
Viele Grüße
Claudia
Hi Claudia, danke für deinen Kommentar. Ich kenne die Blockparade, danke trotzdem für den Hinweis. Ich wollte gerne speziell die Tipps weitergeben, die mir helfen. Über andere Tipps kann ich leider keine Auskunft treffen 😉 Viele Grüße, Katharina
Hallo Katharina,
mal wieder einen toller Artikel mit praktischen Tipps! Meinen Artikel zu dem Thema kennst du bereits und vielleicht kann der Post deinen Beitrag noch um 1-2 Ideen ergänzen. http://www.bloggerabc.de/schreibblockaden-loesen/
Viele Grüße
Daniela
Hi Daniela, danke für deinen Kommentar. Wem meine Tipps nicht helfen, der kann ja mal bei dir reinschauen 😉 LG, Katharina
Ich denke, wenn man genug Erfahrung hat, hat man weniger Schreibblockaden. Nicht nur ein Artikel braucht eine Struktur, sondern auch die Arbeitsweise. Mein erster Schritt ist eine Idee für den Artikel. Ideen für das Thema und für die Texte selbst hole ich mir aus dem Internet. Dann kommt die Struktur eines Artikels. Ich lese mir fremde Texte durch. Und dabei kommen mit Ideen, wie ich ein Thema angehen soll. Zum Beispiel 4 Kapitelüberschriften innerhalb eines Artikels. Das ist schon die halbe Miete. Das Schreiben selbst geht dann fast wie von selbst. Vorausgesetzt, ich mache es am Vormittag. Und trinke einen Kaffee. Abends könnte ich wohl keinen Artikel schreiben. Man sollte sich die kreativsten Aufgaben für den Zeitpunkt am Tag oder für die Wochentage aufheben. Wo man weiss: da bin ich fit.
Hey Katharina,
vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Beitrag. Ich werde mich sicherlich an einige dieser Tipps erinnern, wenns mir mal wieder nicht so aus der Feder fließt. Ich hatte schon mal einen ähnlichen Artikel gelesen (https://www.lass-andere-schreiben.de/glossar/schreibblockaden-loesen ) , da gibt es auch Übereinstimmungen, aber ich finde sehr gut, dass du wirklich nur die weitergibst, die dir geholfen haben.
Hast du dir diese Tipps durch Selbstversuche erarbeitet, oder wurden sie dir mal von deinem Mentor weiter gegeben?
Liebe Grüße
Tania
Hi Tania, die Tipps habe ich alle selbst ausprobiert, gegoogelt, von Anderen erfahren … ist von Tipp zu Tipp unterschiedlich. LG Katharina
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