Im letzten Teil dieser Artikelserie habe ich dir den Tipp gegeben, einen Autoresponder für deine eMail-Liste einzurichten um zu erfahren, was deine Leser wirklich wollen. Heute geht es um eine weitere Möglichkeit wie du dich deinen Lesern nähern kannst, nämlich das Einbinden von Umfragen in deinen Blog.
Warum Umfragen?
Wenn du auf deinem Blog Umfragen machst, kannst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Der wichtigste Grund ist natürlich, dass du etwas über deine Leser erfährst – je nachdem, welche Frage du stellst. Du kannst deine Leser beispielsweise nach demografischen Angaben fragen (Alter, Geschlecht, Wohnort und so weiter), aber auch nach ihrer persönlichen Meinung über etwas. Zu den Fragemöglichkeiten komme ich aber gleich noch ausführlicher.
Ein weiterer guter Grund für Umfragen auf deinem Blog ist die Tatsache, dass du deine Leser zur Interaktion animierst: Nicht nur die Kommentarsektion hält deine Leser dazu an auf deinem Blog aktiv zu werden, sondern auch andere Funktionen. Hierzu zählt beispielsweise auch die Möglichkeit Artikel zu bewerten, oder auch ein LiveChat. Mit einer Website zu interagieren macht uns nicht nur Spaß, sondern verlängert auch die Zeit, die wir auf einer Website verbringen. Und die wollen wir als Blogger natürlich so gut wie möglich ausbauen, denn: Bleibt ein Leser lange auf unserem Blog, schätzen Suchmaschinen die Qualität unserer Inhalte höher ein und unsere Seiten steigen im Suchmaschinenranking. Und das ist toll, toll, toll!
Der letzte gute Grund kommt besonders dann zum Tragen, wenn du regelmäßig neue Umfragen startest. Denn auch Umfragen sind Inhalte und die Suchmaschinen stehen auf neue Inhalte. Soll heißen: Führst du regelmäßig Umfragen durch, zum Beispiel in deiner Sidebar, hast du immer wieder auch etwas frisches „Futter“ für die Suchmaschinen. Und sollte dein letzter Artikel doch mal etwas älter sein, kannst du mit einer Umfrage zu einem aktuellen Thema das Image des eingestaubten Blogs ein wenig verwischen 😉
Was soll ich fragen?
Kommen wir jetzt dazu, was du deine Leser überhaupt fragen kannst. Prinzipiell gilt: Alles! Denn schließlich ist niemand verpflichtet an deiner Umfrage teilzunehmen, richtig? Allerdings versteht sich wohl von selbst, dass auch bei Umfragen auf einem Blog die allgemeinen Regeln für Moral und Anstand herrschen …
Wie bereits kurz erwähnt, kannst du deine Leser nach demografischen Angaben befragen. Das macht dann Sinn, wenn du herausfinden möchtest, welche Menschen deinen Blog überhaupt lesen. Frage sie beispielsweise
– wie alt sie sind
– welchen Geschlechts sie sind
– wo sie wohnen
– welchen Familienstand sie haben
– ob sie Kinder haben
– welchen Abschluss sie haben
Pro-Tipp: Je persönlicher eine Frage, desto weniger Leser werden wahrscheinlich daran teilnehmen. Das gilt aber für jede Befragung in jedem Umfeld, Blogs bilden hier keine Ausnahme. Überlege genau welche Informationen du benötigst und was du mit diesen Informationen anfangen möchtest – wahrscheinlich sind meistens keine allzu persönlichen Fragen notwendig.
Wahrscheinlich interessanter als demografische, sind alle anderen Fragen an deine Leser. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Manche Blogger geben ihren Lesern über Umfragen beispielsweise die Möglichkeit, die nächsten Artikel mitzubestimmen: Soll ich über A, B oder C schreiben? Das ist wohl eine ganz typische, aber gar nicht so wahnsinnig weit verbreitete Umfrage. Hier noch ein paar Beispiele, was du deine Leser fragen könntest:
– welches Inhaltsformat sie bevorzugen (Text, Video, Podcast?)
– wie viel Zeit sie sich pro Woche nehmen um Blogs zu lesen
– welche Artikellänge sie bevorzugen
Dir fallen hier bestimmt noch viele weitere Möglichkeiten ein – die Fragen hängen schließlich ganz davon ab, was du erfahren möchtest und vor allem, was du mit diesen Informationen anfangen möchtest.
Wie kann ich die Umfrageergebnisse nutzen?
Das bleibt natürlich dir überlassen und hängt vor allem davon ab, aus welchem Grund du eine Umfrage gestartet hast. Deine Leser einfach mit Umfragen zu beschäftigen, ohne einen tieferen Sinn dahinter, ist wohl keine so gute Idee: Wenn sie sich die Zeit nehmen an deiner Umfrage teilzunehmen, sollte die Frage Hand und Fuß haben und die Antworten sollen dir etwas nützen.
Ein Beispiel: Angenommen du hast noch freie Zeitkapazitäten und überlegst, ob du noch Videos produzieren oder einen Podcast starten solltest. Frag’ deine Leser! Je nachdem, was sie antworten, kannst du die Ergebnisse in deine Strategie einbeziehen. (Es sei denn, du willst mit dem neuen Format gerade neue Leser erreichen und nicht deine Stammleser. Dann musst du deine Stammleser natürlich nicht danach fragen.)
Pro-Tipp: Du kannst Umfragen übrigens auch für Recherchezwecke nutzen, nach dem Motto „90% meiner Leser mögen …, wohingegen 10% finden, dass …“. Sinnvoll eingesetzt, werten diese Umfragewerte – auch wenn sie natürlich nicht repräsentativ sind – deine Artikel auf und machen sie glaubwürdiger.
Noch ein Beispiel: Vielleicht möchtest du wissen, ob du lieber zwei oder nur einen Artikel pro Woche schreiben solltest. Zeit hast du auch für zwei, also fragst du deine Leser. Du fragst aber nicht „Wie viele Artikel wollt ihr pro Woche hier lesen?“, denn seien wir mal ehrlich: Die meisten würden die höchstmögliche Zahl ankreuzen, denn wir Menschen wollen alle immer mehr und mehr, egal wovon 😉
Stattdessen fragst du vielleicht „Wie viel Zeit nimmst du dir pro Woche um Blogartikel zu lesen?“ Wären die meisten deiner Leser beispielsweise Mütter und käme als Ergebnis heraus, dass 90% dieser Mütter höchstens 30 Minuten pro Woche in das Lesen von Blogs investieren können, reicht ein Artikel pro Woche auf deinem Blog aus. Denn auch wenn das Lesen eines Artikels nicht 30 Minuten dauert, möchtest du ja auch, dass der Leser einen Kommentar hinterlässt, an einer Umfrage teilnimmt, noch ein bisschen stöbert und so weiter, so kommen schnell 30 Minuten zusammen.
Was sollte ich vermeiden?
Vermeiden solltest du es Fragen zu stellen, deren Antworten du a) schon kennst oder b) nicht hören willst 😉 Wenn du schon weißt, dass deine Leser extrem scharf auf Interviews sind, brauchst du sie nicht danach fragen. Und wenn du weißt, dass du sowieso nur Zeit für einen Artikel pro Woche hast, dann frage deine Leser nicht danach ob du drei schreiben sollst. Das Ergebnis wäre für dich womöglich enttäuschend und deine Leser wären stinkig, weil du keine Konsequenzen aus den Umfragen ziehst und nehmen dann nicht mehr teil. Und das wäre richtig schade.
Umfrage-Plugins für WordPress
Ich bevorzuge WP-Polls, allerdings hat Peer Wandiger bei Blogprojekt.de auch noch andere Umfrage-Plugins für WordPress zusammengetragen.
Fazit: Umfragen = yay!
Umfragen sind aus meiner Sicht einfach zu realisieren und super geeignet um herauszufinden, was deine Leser wollen. Und nicht zuletzt um mehr darüber zu erfahren wer deine Leser überhaupt sind :o)
Und jetzt bist du dran: Hast du bereits Umfragen auf deinem Blog eingesetzt und wenn ja, mit welchem Ergebnis? Wenn nicht, weshalb nicht? Wirst du es nach diesem Artikel mal ausprobieren?
Hallo Katharina,
ja, ich habe vor einigen Wochen eine Leserumfrage durchgeführt, die ziemlich aufschlussreich war.
So etwas kann ich definitiv jedem Bloggre empfehlen!
Da mir die Möglichkeiten nicht gereicht haben, die WP Polls und andere WP-Plugins bieten, habe ich auf LimeSurvey gesetzt. Das ist ein OpenSource-Tool, was man separat installiert. Hier kann man mehrere Fragen stellen, unterschiedliche Typen von Antworten zulassen und so weiter – das ist halt ein wirklich ausgereiftes Statistiktool. Wie man es ans Laufen bringt und eine Umfrage damit erstellt, habe ich in einem Tutorial beschrieben: http://neontrauma.de/bloggen/leserumfrage-mit-limesurvey.php
Viele Grüße
Anne
Hi Anne, danke für deinen Kommentar. Deine Anmerkung das Tool LimeSurvey zu nutzen und die verlinkte Anleitung sind super. Ich finde WP-Polls für Anfänger einfacher, allerdings gibt’s davon keine deutsche Version wenn mich nicht alles täuscht. LG, Katharina
Hallo Katharina,
deine Empfehlung kann ich nur unterstreichen! Ich habe zwar nicht für Bloginhalte, sondern für einen Online-Kurs vor kurzem eine Umfrage gemacht und war wirklich überwältigt vom Feedback – dabei war der Fragebogen recht lange!
Verarbeitet habe ich die Ergebnisse in einen Endbericht/Auswertung als Blogbeitrag (http://coach101.at/2014/06/dein-auftrag-an-mich-auswertung-umfrage-home-sweet-office/) und momentan fließen die Wünsche und das Erebnis direkt in die Aufbereitung der Kursunterlagen ein 🙂
Hätte ich diese Umfrage nicht gemacht, wäre ich wohl in ein paar Sackgassen gelandet. Durchgeführt habe ich sie übrigens mit einem Google-Formular.
Sonnige Grüße,
Claudia
Hi Claudia, danke für deinen Kommentar. Stimmt, Google Docs (jetzt: Drive) kann man für Umfragen auch nutzen 🙂 Schöner Zusatz! LG, Katharina
Google Drive kann man dafür auch nutzen? Hat damit jemand schon Erfahrung gemacht? Damit arbeite ich sowieso schon. Das wäre nicht unpraktisch.
Schickt man den Link per Mail, sodass die Kunden weitergeleitet werden?
Viele Grüße
Melina
Hi Melina, danke für deinen Kommentar. Du kannst mit Google Drive (Docs) eine Umfrage erstellen. Du kannst, wie du schriebst, anschließend den Link an deine Kunden schicken, oder aber auch einen HTML-Code in deinen Blog kopieren, sodass die Leser direkt dort abstimmen können. Im Hintergrund erstellt Google Drive dir eine Tabelle mit allen Antworten. LG, Katharina
Hallo Melina!
Ich hoffe, dass es für dich, Katharina, OK ist – wenn nicht, lösch‘ mich einfach 🙂
Hier siehst du auf meinem Blog, wie so eine Umfrage aussieht:
http://coach101.at/home-sweet-office-umfrage/
Schönes Wochenende!
Claudia
Hi Katharina,
egal was ich suche um mit meiner Website vorwärtszukommen … ich lande immer wieder bei dir :-).
Das spricht für die Qualität und den Umfang deiner Seite!! Wirklich toll!
Ich kann die Ansicht, dass WP-Polls für Anfänger super ist, nicht ganz teilen. Ohne Programmierkenntnisse ist der „Jetzt-Abstimmen“-Button unter der Umfrage leer und Übersetzen im Code-Wald ist auch ein ziemliches Gefummel :-D.
Hast du vielleicht einen Tipp oder Code-Schnippsel, wie man es anstellt, damit auf dem „Jetzt-Abstimmen“-Button auch „Jetzt abstimmen“ steht?
Besten Dank vorab
Kris
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