
Katharina Lewald: Liebe Sandra, du bloggst bei MAMA Revolution darüber wie frau es schafft Kinder und ein eigenes Business unter einen Hut zu bringen. Was ist deine Motivation?
Sandra Heim: Liebe Katharina, erst mal herzlichen Dank für die Einladung zu diesem Interview mit dir und dass du mich deiner Gemeinschaft aus schlauen, bloggenden Frauen vorstellst!
Ich bin 2008 Mama geworden und hatte mir das Leben mit Kind ganz anders vorgestellt. Ich dachte, mein Baby wippt friedlich im Maxi-Cosi auf meinem Schreibtisch, während ich weiterhin als freiberufliche Journalistin arbeite. In der Realität wollte meine Tochter aber volle Aufmerksamkeit, gefühlte 48 Stunden am Tag.
Ich stand vor der großen Frage: Wie gebe ich meiner Tochter alles, was sie braucht, und halte dabei gleichzeitig an meinen beruflichen Visionen fest?
So bin ich nach und nach auf die Vorteile eines virtuellen Business aufmerksam geworden.
Meine Motivation ist, dass Mamas, die viel Zeit in ihre Kinder investieren, nicht gleichzeitig einen sinkenden Kontostand verzeichnen müssen.
Sondern, dass sie sich ihre Unabhängigkeit bewahren oder zurückerobern mit einem eigenen Business, das zeitlich und räumlich flexibles Arbeiten möglich macht.
Katharina Lewald: Wann hast du dich entschieden deine Sichtbarkeit mit einem Blog zu verbessern? Gehörte von Anfang an ein Blog zu deinem Konzept oder hast du erst später begonnen zu bloggen?
Sandra Heim: Mein Blog hat von Anfang an zu meiner Strategie gehört. Bevor ich im Februar 2014 mit MAMA Revolution online gegangen bin, habe ich mir sehr genau die Methoden erfolgreicher Online-Unternehmerinnen angeschaut und von ihnen gelernt. Dazu gehört beispielsweise Marie Forleo’s B-School.
Alle investieren viel Aufmerksamkeit in ihren Blog, der Dreh- und Angelpunkt von weiteren Marketingstrategien ist. So habe ich das auch umgesetzt und mir vorher Zeit genommen, um genau klar zu kriegen:
Wer ist meine ideale Kundin? Was ist ihr Problem? Was braucht sie von mir? Was sind meine Stärken, von denen sie profitieren kann?
Oft hört man, dass es besser ist, nicht allzu stark an der eigenen Business-Idee zu feilen, sondern dass man lieber schnell loslegt und beim Machen lernt. Ich habe es eher umgekehrt gemacht und elementare Punkte vor meinem Online-Start zu Ende gedacht. In meinem Fall war das genau die richtige Vorgehensweise.
Katharina Lewald: Welchen Stellenwert nimmt dein Blog heute in deinem Business ein?
Sandra Heim: Einen ziemlich großen, denn ein Blog hat einfach riesige Vorteile. Für mich ist es momentan DER Weg, um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Nicht nur bei den Mamas, die ich erreichen möchte, sondern auch bei anderen Bloggern oder Multiplikatoren, die mich dann wiederum ihren Lesern oder Kursteilnehmern, etc. vorstellen.
Du und ich, wir haben uns auch über unsere Blogs kennengelernt. Und ich stelle natürlich andere Blogger, die für meine Leserinnen interessant sind, ebenfalls bei MAMA Revolution vor.
Teil der Blogger-Community zu sein ist ein großer Vorteil, weil man sich gegenseitig weiterempfiehlt und wertschätzt. So erreicht man viel mehr Menschen als im Alleingang.
Heute ist beispielsweise eine Journalistin auf mich zugekommen, die mich auf Vladislav Melniks Affenblog („35 deutsche Blogger, von denen du dir eine Scheibe abschneiden kannst“) entdeckt hat. Ich sehe meinen Blog als ein sehr wichtiges, lebendiges Bindeglied zu den Frauen, die an MAMA Revolution interessiert sind.
Katharina Lewald: Die Anzahl der Kommentare unter deinen Artikeln zeigt, dass sie offenbar einen Nerv bei vielen Mompreneurs treffen. Wie schaffst du es so große Emotionen bei deinen Leserinnen zu erzeugen?
Sandra Heim: Ich schreibe ja schon seit vielen Jahren und im Laufe der Zeit ist mir klar geworden, dass es einfach darum geht, sich selbst zu zeigen. Nicht nur die öffentliche Version von sich selbst, mit der man möglichst gut dasteht, sondern auch die verletzliche, emotionale, private Seite.
Ich erzähle in meinen Artikeln auch von meinen Fehlern und Herausforderungen als Mama und Unternehmerin. So wie in diesem Blogpost zum Beispiel: „Belehrungen einer Super-Mama. Wie Du aus Deinem Mann garantiert keinen Teamplayer machst.“
Dazu kommt, dass ich sehr wachsam gegenüber den Schiefständen in unserer Gesellschaft bin und die persönlichen Herausforderungen von Müttern in einen größeren Kontext setze. Ich bekomme oft das Feedback, dass Leserinnen sagen: „Ich bin ja so froh, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht!“
So viele Mütter haben beispielsweise mit Minderwertigkeitsgefühlen zu kämpfen. Ich ermutige sie darüber hinauszuwachsen und zu erkennen, dass es nicht nur an ihnen liegt, sondern auch an einer Gesellschaft, die nicht besonders mütterfreundlich eingestellt ist.
Katharina Lewald: Du bietest auf MAMA Revolution auch einen Newsletter an, mit wöchentlichen „Tipps für Dein (Business) Glück“. Wie ist deine Erfahrung mit E-Mail Marketing bisher? Welchen konkreten Nutzen bietest du Abonnenten an?
Sandra Heim: Ich schicke jeden Freitag einen Newsletter raus, sobald mein neuer Blogpost veröffentlicht ist. Das mache ich total gerne, weil es sich für mich ein bisschen so anfühlt als würde ich einer Gruppe Freundinnen schreiben. Ich erzähle oft noch etwas Persönliches und stelle dann den neuen Artikel vor.
Das Einzige, was ich bisher über den Newsletter vermarktet habe, sind meine Coaching-Pakete, beziehungsweise die kostenlose Business-Strategie-Sitzung. Ansonsten habe ich noch keine Online-Produkte im Angebot. Das kommt alles erst noch.
Wenn ich soweit bin, dann kann ich über meine E-Mail-Liste direkt die Frauen erreichen, die durch ihre Anmeldung bereits Interesse an mir gezeigt haben. So effektiv ist kaum eine Printanzeige mehr. Deswegen ist E-Mail-Marketing für mich ein elementarer Baustein eines erfolgreichen Online-Unternehmens.
Katharina Lewald: Mit welchen anderen Marketing-Maßnahmen machst du dich online sichtbar(er)?
Sandra Heim: In 2014, dem ersten Geschäftsjahr von MAMA Revolution, hat mein Augenmerk vor allem auf meinem Blog gelegen.
Ansonsten habe ich mich im Social Media-Ozean erst mal auf Facebook konzentriert und angefangen auf meiner Facebook-Page regelmäßig motivierende Inhalte zu posten.
Dann habe ich zum Beispiel mit Marit Alke einen kostenlosen Mini-Audio-Kurs entwickelt oder Chancen genutzt, wie die Einladung zum Gastbloggen bei Markus Cerenak.
Solche Mini Joint Ventures haben immer einen guten Effekt auf die E-Mail-Liste und führen zu neuen Buchungen.
Katharina Lewald: Welchen Tipp kannst du anderen schlauen Frauen mit auf den Weg geben, die online sichtbar(er) werden wollen?
Sandra Heim: 1.) Mut zur Lücke haben, das heißt, sich auf eine eindeutige Nische zu spezialisieren. 2.) Eine langfristige Vision entwickeln und diese mit viel Geduld Schritt für Schritt verwirklichen. 3.) Dranbleiben und Hürden als notwendige Begleiterscheinung auf dem Weg zum Erfolg umarmen …
Katharina Lewald: Zu guter Letzt: Welche andere bloggende, schlaue Frau sollte ich deiner Meinung nach als nächstes interviewen?
Sandra Heim: Sandra Staub von Facebook für Frauen.
Katharina Lewald: Danke für das Interview 🙂
Danke für das erfrischende und mutmachende Interview, habe es gerade mit viel Interesse gelesen.
Liebe Grüße
Brigitte
Gerne, liebe Brigitte! Ich freu mich sehr, wenn Katharina und ich Dir Mut machen konnten. Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg 🙂 Sandra
Schönes Interview!!!
Besonders die Tipps am Ende fand ich toll – Mut zur Lücke, Geduld und Hürden gehören dazu! 🙂 Das ist so beruhigend zu lesen. 😉
Liebe Grüße,
Ursula
Hi Ursula, danke für deinen Kommentar. Und schön, dass dich das Interview etwas beruhigen konnte 🙂 Viele Grüße, Katharina
Danke, liebe Ursula! Geduldig sein ist immer wieder eine Herausforderung (auch für mich), und so unersetzlich für die eigene Zufriedenheit als Mompreneur 🙂
Super schönes Interview, ihr beiden.
Sandra du schaffst es einfach immer, Nähe zwischen dir und deinen Leser/innen herzustellen, das liebe ich so an dir! 🙂
Ja das mit den Selbstzweifeln oder auch mit der Kritikempfindlichkeit kenne ich nur zu gut… Meine Erfahrung ist: je mehr ich darüber – offen – berichte, desto mehr entwickle ich mich. Ich kann die Meinung anderer inzwischen ganz gut als das anerkennen, was sie ist: eben einfach eine Meinung.
Alles Liebe,
Petra
Danke, liebe Petra! Ich liebe Deine Arbeit auch und finde es super motivierend zu sehen, was Du so alles auf die Beine stellst 🙂 Sandra
Liebe Sandra, deine Blog Artikel sind immer sehr bereichernd, genau daher weil du, wie du es selber schreibst, die alltäglichen Herausforderungen einer Mom-Preneurin so klar auf den Punkt bringst und dabei das ganze mit viel Humor betrachtest. Ich denke auch, dass der Blog ein wunderbares Mittel ist dran zu beleiben, siech zu zeigen. Mir hat der Blog auch sehr stark geholfen, in meiner Message und Mission klarer zu werden, in dem ich sah über welche Themen ich gerne schreibe und was meine Kundschaft anspricht. Danke, für das Interview, toll was Du machst!
Das Kompliment kann ich nur zurück geben, liebe Christina! 🙂
Tolles Interview, danke! Vor allem, dass du betonst, wie wichtig es ist, dass andere von deinen Stärken profitieren können. 🙂 Diese Denkweise vermisse ich oft bei Unternehmern.
Und an Katharina: Wie wäre es mit Kristin von Eat, Train, Love? http://www.eattrainlove.de/ Ihre Anfänge würden mich sehr interessieren. 🙂
Liebe Grüße!
Facebook für Frauen ist aber auch eine geniale Idee, würde mich sehr freuen, ein Interview mit Sandra Staub zu lesen!
Danke, liebe Melina! Ich habe mir gerade Deine Seite Vanilla Mind angeschaut. Toll, welche Perlen man immer wieder im Netz entdecken kann 🙂 Alles Liebe! Sandra
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