Der heutige Gastartikel stammt von Sabine Piarry. Mehr über Sabine findest du in der Autorenbox am Ende dieses Artikels.
Hast du schon mal – vielleicht in der Schule – Hochsprung ausprobiert und irgendwann gedacht: „Die Latte ist viel zu hoch, da komme ich nie drüber.“ Eine zu hohe Latte ist nicht nur ein dünnes Stäbchen, das du mitreißt, wenn es nicht klappt. Sondern du hast eher den Eindruck gegen eine Wand anzulaufen. So fühlen sich Kooperationen für viele, besonders für junge UnternehmerInnen an. Sie meinen um Kooperationen einzugehen brauche man eine gute Sichtbarkeit und viel Erfahrung. Zweifelsohne hilft das, aber du brauchst ja deine Latte nicht gleich auf zwei Meter zu legen, sondern fängst auf einem Niveau an, das du bequem schaffst und das dich trainiert.
Warum überhaupt kooperieren?
Das Gegenteil von Kooperationen ist, alles alleine zu machen. Alleine eine E-Mail-Liste aufbauen, ohne Unterstützung anderer sichtbarer werden, ohne Empfehlungen Kunden gewinnen, alleine Lösungen finden. So ein Alleingang kostet dich nicht nur enorm viel Zeit und Mühe, sondern du verzichtest damit auch auf die tollen Möglichkeiten, die uns Social Media beschert wie beispielsweise die Teilen-Funktion in Facebook.
Sobald du kooperierst, wirst du in dem Kontakte-Netzwerk deines Kooperationspartners wahrgenommen und umgekehrt. Das bedeutet, dass du beispielsweise durch das Schreiben eines Gastbeitrags in einem Kreis von Menschen sichtbar wirst, zu dem du selbst keinen Zugang hast und das bedeutet: Du gewinnst garantiert neue Kontakte und vielleicht auch neue Kunden, wenn der Nutzen deines Beitrags hoch ist.
Im Idealfall ist eine Kooperation nicht nur für die Kooperierenden ein Gewinn, sondern auch für die Menschen, die die Früchte der Kooperation nutzen, indem ein Thema von zwei Experten mit unterschiedlicher Sichtweise angegangen wird – wie beispielsweise am 20. Februar ein kostenfreier Online-Workshop mit Marit Alke und mir zum Thema „Startschuss für dein Online-Produkt“.
Wie sieht eine erfolgreiche Kooperation aus?
Von Kooperation zu Kooperation sieht der Gewinn ganz unterschiedlich aus: Im Falle eines Gastbeitrags gibst du dem Anderen eine Bühne für sein Wissen – nämlich deinen Blog als Bühne – und sparst Zeit und Arbeit, indem du nicht jeden Blogartikel selbst schreibst. Der Mehrwert für deine Leser besteht darin, dass sie weitere nützliche Informationen bekommen. Dein Blog wird attraktiver wenn gebündeltes Expertenwissen kompakt zur Verfügung steht. Der spannende Moment kommt beim Verteilen der Informationen. Da jeder Mensch gerne gesehen wird, wird auch der Verfasser des Gastbeitrags den Blogartikel in den eigenen Social Media-Kanälen verteilen und damit wird dein Blog im Kontakte-Netzwerk deines Kooperationspartners sichtbar.
Hört sich noch kompliziert an? Ist es nicht.
Der Fokus bei allen Kooperationen ist nicht, was dir am besten gefällt, sondern was deine Kunden begeistert und ihnen Mehrwert bietet. Das ist dein Fokus, damit deine Kooperationen nicht floppen.
Die Kooperationsmatrix
Was eignet sich super für Kooperationen?
- Alles, was dein Angebot gut ergänzt
- Alles, was vor oder nach deinem Angebot konsumiert wird
- Alle Situationen, in denen dein Angebot besonders nützlich ist
- Alles, was sich gegenseitig befruchtet und Impulse bringt

Sich gut ergänzen
Wenn du als Floristin immer samstags Blumen verkaufst und deine Kunden freuen sich über frisches Obst und Gemüse, dann könnte eine Kooperation mit einem Gemüsebauern Sinn machen, indem du seine Waren mit anbietest. Das ist zugegeben ein fiktives Beispiel, weil Erzeuger häufig nur ihre eigenen Produkte auf dem Markt verkaufen dürfen. Aber stell dir einfach vor, du hättest so einen Marktstand mit deinen Produkten. Was stellst du aus? Und was könnte dazu passen?
In Prozessen denken
Was kommt vor und was nach deinem Produkt? Wenn du in Prozessen denkst, um es deinen Kunden so einfach wie möglich zu machen den nächsten Schritt zu gehen, ergeben sich spannende Möglichkeiten zu kooperieren. Bei den Sonnenblumen kommen wir zu den Sonnenblumenkernen und dann zum Sonnenblumenbrot. Vielleicht könnte ein Bäcker um die Ecke der perfekte Kooperationspartner sein, wenn sich die Kunden frischer Blumen auf seiner Theke erfreuen und dort Visitenkarten von deinem Blumenladen ausliegen 🙂
Situativ denken
Wann wird dein Angebot besonders gerne wahrgenommen? Wann fließt Geld? Was löst die Nachfrage aus? Überlege dir genau in welcher Situation sich dein Kunde befindet wenn er zu dir kommt. Je klarer dir wird, mit was sich dein Kunde im Moment beschäftigt, umso leichter fällt es dir Neukunden zu gewinnen. Bleiben wir bei dem Blumenbeispiel. Blumen dürfen auf keiner Hochzeit fehlen und meist schaut man nicht so sehr aufs Geld bei einem so wichtigen Augenblick im Leben. Als Blumenhändler kannst du mit einem Hochzeitsausstatter, Caterer etc. kooperieren und bist sicher, dass die Menschen zu einem perfekten Zeitpunkt von dir erfahren, in dem Fall bei der Hochzeitsplanung.
Sich gegenseitig befruchten
Expertenwissen bündeln, befruchtende Impulse, starken Mehrwert für deine Kunden generieren: Hier eröffnen sich viele Möglichkeiten für eine Kooperation. Ob Interviews, gemeinsame eBooks, Blog-Gastartikel, Blogparaden, gemeinsame Webinare, Messen und andere Aktionen, deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Ein besonders fruchtbares Beispiel ist das Social Media Starter-Camp.
Beim Social Media Starter-Camp stellen bis zu fünfzehn Experten ihr Wissen kompakt in Webinaren zur Verfügung. Die Teilnehmer schätzen die hohe Informationsdichte, denn damit können sie ihre Social Media-Erfolgsstrategie finden bzw. optimieren. Daneben ist den Kooperationspartnern eine hohe Sichtbarkeit gewiss.
Wie plane ich eine gute Kooperation im Voraus?
Überlege dir zunächst welche der vier Kooperationstypen dich am meisten anlacht und dann werde konkreter. Wenn du mit Kooperationen durchstarten möchtest und dir Ideen von außen wünschst, dann frage deine Community was dein Angebot gut ergänzt. Deine Kunden sehen das häufig auch klarer als du selbst. Ergänzende Themen sind der einfachste Einstieg in die spannende Kooperationswelt.
Überlege auch Partner anzusprechen, die die Latte vielleicht schon etwas höher gelegt haben als du, oder etwa gleich hoch. Eine gute Kooperation ist ein ausgewogenes Verhältnis, wo jeder Beteiligte für sich einen Gewinn sieht. Bleibe realistisch, dir selbst und deinem Kooperationspartner gegenüber.
Welche Fragen sollten vorab geklärt werden?
Je konkreter, umso besser. Als mich Katharina um einen Gastartikel bat, gab sie mir genaue Informationen, warum es für mich interessant sei, einen Gastartikel zu schreiben. Sie notierte bereits in der Anfrage (das kannst du entsprechend verändern, wie es für dich passt):
„Das kann ich dir bieten:
– Reichweite von ca. 6-8.000 Lesern pro Monat im Blog
– Versand des Artikels an über 2.000 E-Mail-Abonnenten
– 1 Link zu deiner Website in der Autorenbox
– 1 Link zu einem deiner Blogartikel oder Podcasts im Artikeltext
– Promotion des Gastbeitrags via Facebook (über 1.300 Fans) und andere SoMe-Kanäle“
Dies ist ein perfektes Beispiel, wie du vorbildlich vorgehst, indem du deine Möglichkeiten klar und deutlich benennst. Das schützt dich später vor Enttäuschungen.
Kooperationen als Sprungbrett für deine Sichtbarkeit
Kooperationen sind ein gigantisches Sprungbrett dich schnell sichtbarer zu machen, auch wenn du deine Latte erst mal weiter unten anlegst. Deine Sichtbarkeit steigert sich dabei auf jedem Niveau in gleichem Maße, relativ gesehen. Plane deine Kooperationen, indem du aus Sicht deiner Kunden schaust, was für sie wirklich interessant ist. Je mehr Mehrwert du deinen (potentiellen) Kunden bietest, umso mehr begeisterst du, was sich wiederum auf deine Sichtbarkeit auswirkt.
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Hallo Sabine,
vielen Dank für den spannenden Artikel.
Mir gefällt besonders die Kooperationsmatrix. Sie gibt einem viele Anregungen, wie man das Thema angehen kann 🙂
Hallo Mathias,
danke für dein Feedback. Es freut mich, dass dich die Kooperationsmatrix inspiriert, habe ich sie ganz frisch für Katharinas Artikel entworfen.
Viele Grüße von Sabine
Die Idee mit den Kooperationsmix ist wirklich klasse. Weil ich schon seit einem Jahr einen Onlineshop habe ist es wirklich richtig, dass wenn man Partner mit ins Boot nimmt vieles leichter wird anstatt alles im Alleingang zu machen. Den Beitrag schaue ich mir genauer an. Der gefällt mir.
Hallo Sabine,
danke für den sehr interessanten Artikel. Ich plane für dieses Jahr auch ein paar Kooperationen.
Was mich noch interessieren würde ist, wie Kooperationen am besten funktionieren, wenn dabei auch Einnahmen erzielt werden wie wahrscheinlich beim Social-Media Starter Camp.
Werden da z.B. die Pflichten und Rechte der Experten vertraglich geregelt?
Viele Grüße,
Katharina
Hallo Katharina,
beim Social Media Camp gibt es klare Regeln wie beispielsweise, dass wir alle über unsere Lieblings-Social-Media-Kanäle einladen und auch über den Newsletter. Ich mache keine Verträge, aber fixiere unsere Absprache dann nochmal für alle übersichtlich.
Wichtig ist, dass du mit Menschen kooperierst, auf die du dich verlassen kannst. Dann sind meist auch keine Verträge nötig. Wenn es um viel Geld geht, dann würde ich allerdings auch Verträge empfehlen.
Hilft das?
Viele Grüße von Sabine
Ja, vielen Dank Sabine.
Ich habe bisher noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Deshalb tendiere ich auch immer dazu, keine Verträge zu schließen – ok, ein bißchen Bequemlichkeit ist wahrscheinlich auch dabei. 🙂
Aber dann habe ich hier und da von Fällen gehört, wo es schief gegangen ist, und war etwas verunsichert.
Na ja, ein gewisses Risiko ist normal – so wie auch der eine oder andere Kunde mal nicht zahlt.
Danke für’s Teilen deiner Erfahrungen.
Viele Grüße,
Katharina
Liebe Sabine,
schön dich wieder zu lesen!
In deinen anderen Challenges hast du mir damals so viel Lust auf Kooperation gemacht, dass ich das noch im letzten Jahr angegangen bin.
Interessant ist, dass sich die Blumensträuße gut gemixt in dieser Kooperation wieder finden.
Wir sind 13 Trainer, Coaches und Berater und haben uns auf einer neuen Plattform zusammengefunden: Starker Jahresauftakt für Führungskräfte in der Sandwich-Position.
Was ich daraus gelernt habe:
1. Die Vorbereitungszeit vergeht zu schnell – ich hatte 3 Monate geplant – besser wären wohl 5 oder 6 um nicht auf alle Zuarbeiten warten zu müssen und damit den Zeitplan zu sprengen.
2. nur mit Menschen kooperieren, die das auch wollen – wer den Nutzen für sich noch nicht entdeckt hat und darauf wartet, dass die anderen alle Verteilerarbeit übernehmen, macht es für alle anderen schwerer.
3. Kooperationen sind eine echte Entlastung – es gibt so Themen, die ich nicht gerne bediene, weil nicht mein Kernthema – durch diese Kooperation habe ich mindestens 3 neue Partner gefunden, die ich jetzt wirklich gern empfehle und ich mich dadurch wieder mehr auf mein Kerngeschäft konzentriere.
4. gleiche oder sehr ähnliche Zielgruppe – sonst macht es kaum Sinn.
5. Likes und Sternchen sind superduper toll, aber nur kommentieren, teilen und weiterleiten bringt wirklich Reichweite.
6. Google mit ins Boot holen – wenn viele Quellen auf das neue Angebot hinweisen – unterstützt das die Sichtbarkeit – jeder kann dazu beitragen, das Interessenten die Angebote schnell und einfach finden.
7. keine Wunder erwarten, auch in Kooperationen braucht Sichtbarkeit seine Zeit und das ist wohl die schwerste Erkenntnis – ich dachte, alles geht etwas schneller.
Wer sich unsere Ideenschmiede für Führungskräfte anschauen will, folgt bitte meinem Namen.
Vielen Dank für diesen Blog-Beitrag, er kam zur rechten Zeit, damit ich diese 7 Punkte auch für mich zusammenfassen konnte.
Hallo Judith,
danke fürs Teilen deiner Erfahrung. Der zweite Punkt ist ganz besonders wichtig aus meiner Erfahrung, damit die Kooperation erfolgreich wird. Da kooperieren auch mit unserer Persönlichkeitsentwicklung einhergeht – es ist ein Bewusstseinsthema – ist es ratsam, niemanden zu einer Kooperation missionieren zu wollen.
Viele Grüße von Sabine
Ja ich stimme dir zu Sabine – ich habe in dieser Zeit auch viel über mich und meine Ansprüche gelernt, aber auch Verantwortung an andere abzugeben.
Mir geht es in Punkt 2 noch um mehr – Kooperation heißt aber auch diesen Konkurrenz-Gedanken los zu werden. Jeder von uns ist so vielfältig und individuell, dass auch sehr ähnliche Angebote Platz haben. Wie sagst du immer so schön – der Kuchen ist groß genug für alle.
Kooperation als ich teile auch etwas von Kollegen und mit Themen, die meinen ähnlich sind, ohne Angst zu haben, dass mein Kuchenstück kleiner wird oder ich meine Kontakte verliere….
Für mich bilden sich bei dieser Kooperation eher Autobahnen, auf der der Verkehr brummt und saust….
Hallo Sabine,
Danke für die wertvollen Anregungen. Ich bin zunächst Solounternehmer geworden, um mein Ding zu machen. Doch rasch wurde mir klar, dass ich die Nähe und den Austausch zu Menschen suche, die ähnliche Werte und Haltung haben, wie ich. Das habe ich in einem Coaching mit Monika Birkner rausgefunden. Das „kleine Wunder“: In der gleichen Woche erhielt ich einen Brief von 8 Honorarberatern, die mir eine Kooperation anboten. Wir haben uns seither mehrfach getroffen und letzte Woche einen gemeinsamen Verein gegründet.
Es bringt also etwas, sich mit dem Gedanken zu beschäftigen und offen zu sein.
Liebe Grüße
Lothar
Hallo Lothar,
kleine Wunder können Großes bewirken. Besonders dein Thema ist perfekt, über Bande – damit meine ich Kooperationen – zu spielen 🙂
Viele Grüße von Sabine
Hallo Sabine
Danke für den Beitrag und deine Anregungen. Kooperationen sind eine gute Sache, besonders wenn wir an die Menschen denken, für die wir unsere Blogs schliesslich bauen: unsere Leser. So können wir noch mehr Mehrwert liefern und werden umso attraktiver. Win-Win also für die Kooperationspartner wie für die Leser!
Herzliche Grüsse
Reto Sollberger
Hallo Sabine,
du bist in meinen Augen die Verkörperung des Kooperationsgedankens. Dieser Artikel zeigt das wieder besonders deutlich. Mir gefällt die Matrix ebenfalls besonders gut und auch, wie du sie durch die Beispiele mit Leben erfüllst.
Hallo Monika,
die Kooperationsmatrix steht im Aufbaukurs – dem Networking-Profi-Camp – im Fokus. Da suchen wir ganz gezielt für jeden Bereich Kooperationsideen und Kooperationspartner. Das wird bestimmt spannend.
Viele Grüße von Sabine
Liebe Sabine,
knackig auf den Punkt gekommen. Herzlichen Dank.
Fast keine Fragen mehr offen – ist auch gerade Thema auf meiner Todo Liste 🙂
LG Silke
das ist für mich alles sehr spannend – muss mich dieses Themas mal annehmen – hört sich sehr verlockend an. Kenn es mehr von meinem youTube-Kanal – also sollte das doch auch gelingen.
Dein Artikel kommt so herrlich klar daher – danke dafür.
liebe Grüße
Greta
Hallo Greta,
das freut mich besonders, dass der Artikel herrlich klar ist. Wenn man so sehr im Thema steckt, ist so ein Feedback besonders wertvoll.
Viele Grüße von Sabine
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