Der heutige Gastartikel stammt von Sabine von SocialMeSocialU.
Mehr über Sabine findest du in der Autorenbox am Ende dieses Artikels.

Allein schon aus beruflichen Gründen beobachte ich gerne und in regelmäßigen Abständen andere Corporate Blogs (Unternehmensblogs) – und komme da oft aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus! So viele Kleinigkeiten, die mir zeigen: Da besteht noch Handlungsbedarf. In meinem Gastbeitrag möchte ich dir nun zeigen, welche fünf Dinge du unbedingt nicht tun solltest, wenn dein Corporate Blog gut laufen soll – und wie du es stattdessen richtig machst.
1. Ihr alle seid meine Freunde!
Es ist natürlich immer ein bisschen schwierig den perfekten Ton zu treffen. In einem tollen Blog-Coaching mit Katharina vor einigen Wochen wurde mir aber klar, dass der perfekte Weg für ein wirklich starkes Band zwischen dir und deinem Leser einfach die Art ist, wie du ihn ansprichst. Du merkst es ja bei mir schon: Ich rede meinen Leser mit „du“ an. Ich finde das einfach deutlich persönlicher. Als Blogger schreibst du doch für deinen Leser. Für den einen, der gerade vor deinem Text sitzt. Ob du ihn allerdings duzen oder siezen solltest, kommt ganz darauf an, wie du normalerweise mit deinen Kunden umgehst. Bei ProKilo und in meinem eigenen Blog duze ich mein Gegenüber, weil es zu meiner Zielgruppe passt. Was bei dir besser ankommt, musst du einfach ausprobieren. Prinzipiell ist aber natürlich ein „Du“ noch persönlicher als ein „Sie“.
Falsch: „Wir haben für euch das perfekte DIY für den Herbst. Macht euch für die dritte Jahreszeit bereit!“
Was hier falsch ist, dürfte recht klar sein: Das „euch“. Der Leser möchte individuell angesprochen werden und sich nicht fühlen wie einer unter vielen. Am Anfang fand ich es auch schwierig mich daran zu gewöhnen, aber ich stelle mir einfach vor, ich sitze mit einer Freundin oder einem Freund beim Kaffee und dann geht das wie von selbst.
Richtig: „Ich habe für dich das perfekte DIY für den Herbst. Schau schnell vorbei und mach dich für die dritte Jahreszeit bereit!“
2. Kauf doch einfach mein Produkt!
Ja, natürlich willst du deine Produkte unter die Leute bringen und natürlich ist dir viel daran gelegen, dass deine Online-Fans auch das Geld in die Hand nehmen und bei dir kaufen. So läuft aber die Online-Welt nicht – und erst recht nicht die Blog-Welt! Du solltest dich immer fragen, ob du denn bei anderen Unternehmen darauf anspringen würdest, wenn sie jeden Tag schreiben „Hey, ich hab hier ein super tolles Produkt und es ist so günstig!“. Eher nicht, oder? Bau in deinem Blog lieber Geschichten um deine Produkte: Eine kleine Entstehungsgeschichte hier, ein DIY dort. Vielleicht schreibst du auch etwas über dich und dein Unternehmen und gibst ein paar Hintergrund-Informationen. Wichtig ist: Biete deinen Lesern etwas, was sie noch nicht wissen!
Falsch: „Wir haben das Parfüm heut ganz neu im Online-Shop. Es riecht so super toll und ist richtig günstig! Kauf es dir direkt unter [URL]!“
Falsch ist es deswegen, weil so eine direkte Kaufaufforderung in der Regel nicht funktioniert. Das kannst du machen, wenn du auf anderen Seiten Werbung schaltest oder auf deiner eigenen Homepage das Produkt bewirbst.
Richtig: „Gestern haben wir ein neues Parfüm reinbekommen und da stellte sich uns direkt die Frage: Wie wird Parfüm eigentlich hergestellt? Hier haben wir für dich die einzelnen Schritte der Parfümherstellung in einer kompakten Grafik zusammengefasst:“
3. Laaaangweilig!
Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, wenn Unternehmen aus der gleichen Branche bloggen, kann man ihre Blogs auch gut zusammentun. Was ich damit sagen will: Der Inhalt ist überall gleich. Und das ist langweilig! Es ist doch für deinen eigenen Blog gar nicht gut, wenn die Beiträge austauschbar sind, oder? Ein Beispiel: Werbeagenturen. Sie geben auf ihren Blogs allgemeine Tipps zur Gestaltung oder zeigen ihre tollsten Werke. Alles ja absolut legitim. Leider machen das aber alle. Fazit: Alle Werbeagentur-Blogs sind gleich. Und deswegen noch einmal das, was ich in Punkt zwei schon erwähnt habe: Schreib etwas Individuelles. Natürlich findest du verschiedenste Themen nicht nur einmal im Internet, das ist völlig klar. Aber sobald du aus deiner ganz eigenen Sicht und von deinen ganz persönlichen Erfahrungen, Herangehensweisen und selbst erlernten Tipps und Tricks erzählst, kann es deinen Inhalt nicht zweimal geben.
Falsch: „In einer Grafik dürfen nicht mehr als zwei verschiedene Schriftarten enthalten sein. Diese Schriftarten sollten möglichst aus einer ähnlichen Typografie stammen. Mit Typografie meint man…“
Schnarch, oder? So ein allgemeines Erklären ist ja prinzipiell nicht falsch, es bietet sich für einen Blog auch an. Viel mehr interessiert deinen Leser aber, wie du persönlich damit umgehst und was du davon hältst.
Richtig: „Es heißt, man darf in einer Grafik bis zu zwei verschiedene Schriftarten verwenden, sonst wird das Bild zu unruhig. Ich persönlich muss gestehen, dass ich kein Freund von unterschiedlichen Schriften auf einer Grafik bin. Ich spiele da viel lieber mit verschiedenen Schriftgrößen, um etwas Bewegung in die Typografie zu bringen. Was eine Typografie ist? Das erkläre ich dir natürlich gern …“
4. Wer bist du eigentlich?
Seit meinem Blog-Coaching mit Katharina weiß ich auch, dass es unheimlich wichtig ist zu wissen, für wen ich schreibe. Bei vielen Unternehmensblogs habe ich aber das Gefühl, dass sich da noch gar keiner so richtig Gedanken drüber gemacht hat. Das ist aber essentiell wichtig, denn nur, wenn du dir über deinen Leser Gedanken machst, weißt du auch, was er will. Hand auf’s Herz: Hast du dir schon deinen idealen Leser erstellt? Weißt du, was er gerne macht? Sitzt er etwa auf der Couch und liest Zeitschriften, weil er sich intensiv für Mode interessiert? Hat er einen Partner? Geht er gerne aus? Mach dir eine Liste mit den Eigenschaften, den Hobbys, dem Alter, dem Umfeld – einfach allem, was wichtig sein könnte.
Falsch: Unser idealer Leser ist zwischen 20 und 25 Jahre alt, hat eine Affinität zum Selbstbauen und bekommt ein durchschnittliches Einkommen.
Hier sind direkt mehrere Sachen falsch, die dazu führen, dass du niemals mit deinem tatsächlichen Leser auf eine persönliche Ebene kommst: Erstens sind die Angaben viel zu vage und zweitens ist es sehr unpersönlich.
Richtig: Meine ideale Leserin heißt Emily, ist 21 Jahre, studiert in Köln Philosophie und bastelt total gern Deko für ihr WG-Zimmer, weil es günstiger ist als neue Deko zu kaufen. Sie hat einen Nebenjob in einem Bekleidungsgeschäft und geht am Wochenende gern mit ihrer besten Freundin feiern.“
5. Haallooo? Lebt ihr noch?
Das ist etwas, was am häufigsten zu beobachten ist und auch bei mir echt auf Unverständnis trifft: Wenn du in die sozialen Netzwerke gehst und eben auch einen Blog anbietest, dann musst du auch mit deinen Lesern kommunizieren. Und zwar nicht nur, indem du mal eben etwas schreibst und postest, sondern auch, indem du dich den Kommentaren deiner Leser öffnest. Eine Reaktion auf Kommentare ist einfach wichtig für den Erfolg deiner Social Media Aktivitäten. Nichts sagen ist hier ganz klar einfach nicht erlaubt – du magst es ja sicher auch nicht, wenn du eine Frage hast und diese nicht beantwortet wird. Und insbesondere bei Kritik ist es unheimlich wichtig zu reagieren! Dazu habe ich auf meinem Blog auch schon etwas geschrieben: Shitstorm oder der fiese Kommentar, den ich nicht veröffentlichen will. Wenn du am Wochenende mal andere Dinge zu tun hast, als ständig den Blog und alles drum herum zu checken, sei dir das wohl verziehen. Aber spätestens Montagmorgen solltest du dich mit dem auseinandersetzen, was die Leser zu sagen haben. Oder du lässt die Finger davon.
Falsch: „Haben Sie auch das neue Parfüm von SoUndSo?“ – Antwort: „-“
Keine Antwort ist einfach immer falsch! Und auch einfach nur ein „Ja.“ ist nicht gerade die optimale Art zu antworten. Manchmal bekommt man von seinen Lesern auch nicht so ganz freundliche und ausführliche Nachrichten. Hier gilt dann aber nicht etwa „Auge um Auge“! Bleib immer nett und freundlich!
Richtig: „Haben Sie auch das neue Parfüm von SoUndSo?“ – Antwort: „Hallo liebe Frau Muster, natürlich haben wir das Parfüm im Angebot. Sollen wir Ihnen direkt eines zukommen lassen? Oder möchten Sie vielleicht lieber zunächst eine Parfümprobe erhalten? Mit freundlichen Grüßen, Cornelia Ixx.“
Das waren sie also, meine fünf Punkte, die bei so manchen Corporate Blogs gehörig falsch laufen. Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Hast du vielleicht noch weitere Tipps? Ich freue mich auf deine Kommentare – und ich werde auch antworten! 😉
Pingback: Mein erster Gastbeitrag – und vier Tipps für deinen nächsten Blogpost auf fremden Terrain! | Social Me. Social U.
Hallo Sabine,
vielen Dank für deine Tipps! Vor allem das „Sie“ in der Einzahl statt Mehrzahl fiel mir auch sehr lange schwer…
Ich bekam vermehrt Hinweise, dass mein Buch auf meiner Webseite „verschwindet“ und nicht so leicht gefunden wird. Das ist schade, denn als Erstautorin bin ich natürlich sehr stolz darauf! 😉
Jetzt weise ich unter den einzelnen Blogartikeln darauf hin. Nach deinem Artikel wäre das aber nicht so günstig, da es als direkte Kauffaufforderung verstanden werden kann?
Vielen Dank für deine Einschätzung und Erläuterung!
Christine
Liebe Christine,
danke für dein Feedback. 🙂
Ich denke nicht, dass es verkehrt ist, dein Buch unter deine Blogartikel zu setzen. Es kommt dabei aber sehr stark darauf an, wie du es verpackst. Versuche dein Buch immer ein Stück weit thematisch mit einzubinden und somit den Bezug zu deinem Blogbeitrag nicht zu verlieren. Das machst du ja bereits, wie ich das so sehe mit einer kleinen Überleitung.
Allerdings würde ich dir empfehlen, das Buch zwar zu erwähnen, es aber nicht in jeden Post zu legen und Kaufhinweise zu geben. Du hast doch eine Extra-Seite für dein Buch, dann schreibe einfach einen netten Satz wie „Über solche Themen schreibe ich übrigens auch in meinem Erstlingswerk“ und verlinke dann diesen Satz zu deiner Buchseite. Das ist eine etwas charmantere Verkaufsverpackung. 😉
LG, Bine
Liebe Bine,
das ist eine tolle Idee, das werde ich machen, danke! Und natürlich auch danke für den Link! 😉
LG
Christine
Liebe Frau Hüttner,
bis auf das ungefragte Duzen (eine moderne Unsitte) kann ich Ihnen vollkommen zustimmen. Das neuerdings in Mode gekommene „DU“ ist allerdings etwas, was sich im Geschäftsleben absolut verbietet. Kunden werden NIEMALS einfach mit „DU“ angesprochen. Das ist eine mittlere Unverschämtheit. Was auf Facebook und in privaten Blogs von mir aus gerade noch durchgeht, ist im geschäftlichen Umgang verboten.
Lesen Sie hierzu auch das Buch „Business-Etikette für Fortgeschrittene“ von den Autoren Alexander von Fircks und Agnes Anna Jarosch. Die beiden gelten als die Nummer 1 Kapazitäten im Bereich des guten Benehmens. Leider verkommen diese guten Sitten immer mehr. Ich jedenfalls wünsche von niemandem ungefragt geduzt zu werden und vielen meiner Kollegen geht es auch so.
Es gibt Regeln, wie man und wem man das persönliche „DU“ auch im Geschäftsleben anbieten kann. Die sollte man beachten, wenn man nicht als „Stoffel“ in Sachen Benehmen gelten will.
Liebe Grüße aus Renningen
Ihr Rainer Andreas Seemann
Lieber Herr Seemann,
Vielen Dank für Ihr Feedback. Es freut mich sehr, dass Sie mir – wenn auch mit einem Abstrich – zustimmen können.
Ich wollte Ihnen mit dem „Du“ in meinem Beitrag natürlich nicht zu nahe treten, ich kenne es – sowohl aus meinem beruflichen (Blogger und Social Media Experten), als auch aus meinem branchenüblichen Umfeld (Stahlbranche) – nicht anders. Zudem habe ich mich an der Struktur dieses Blogs orientiert und hier ist das „Du“ die übliche Umgangsweise.
Ob man seine Kunden duzt oder nicht, muss jedes Unternehmen meiner Meinung nach selbst entscheiden. Dafür muss man eben auch ganz genau wissen, wen man eigentlich ansprechen möchte und wer genau mit „mein Kunde“ gemeint ist.
Wir duzen unsere Kunden beispielsweise, weil es einfach in die Branche passt und den Ton etwas lockert. Ein Sie würde bei unserem Kundenstamm – und insbesondere bei den internetaffinen unter ihnen – eher aufgesetzt wirken und eine unnötige Distanz aufbauen. In unseren Märkten werden die meisten Kunden geduzt, weil sie es ebenso handhaben.
Es gibt aber genauso andere Branchen, in denen das Siezen auch im Online-Bereich angebracht ist und wo sich die Kunden durch ein „Du“ verprellt fühlen.
Ob das Duzen jedoch eine Unsitte ist, möchte ich nicht beurteilen.
Liebe Grüße aus Köln,
Sabine Hüttner.
Hallo Rainer,
damit liegst Du leider etwas daneben. Im Grunde ist es vollkommen richtig, dass im Geschäftsleben niemand ungefragt mit Du angesprochen wird. Aber genau darin liegt auch der Unterschied. Kaufland wird nie seine Brötchen über ein Blog kaufen und Porsche nicht seine Zulieferer bei Facebook suchen. Der Socialmedia-Bereich, in dem wir uns hier bewegen, ist kein Geschäftsessen. Wer direkt versucht hier Kunden und Partner zu gewinnen, hat etwas falsch verstanden. Wenn ich hier meinen Mobilfunkbetreiber etwas frage oder als Heimwerker mit Spax über die Verwendung ihrer Schrauben diskutiere, dann stehe ich nicht vor dem Tresen und mein Gesprächspartner dahinter. Wir stehen direkt nebeneinander und unterhalten uns. Dann sind wir auf einer Ebene und auf der sagt man halt Du. Ein Unternehmen, welches genau das auf ihrer FB-Seite oder ihrem Blog vermittelt, hat es richtig erkannt und wird weit mehr Kundenkontakte erreichen.
Gerade ein Blog ist etwas persönliches. Ohne eine Persönlichkeit dahinter, die man denkt direkt zu kennen, funktioniert es nicht. Ein „Sie“ dagegen, bewirkt genau das Gegenteil. Ein „Sie“ bedeutet Distanz und eben das möchte ich mit einem Blog nicht erreichen.
Als Heimwerker-Blogger habe ich viele Unternehmensauftritte auf FB, Google, Blog und Co. kennengelernt. Dabei ist mir sehr deutlich aufgefallen, dass gerade die Agenturen, die in der Sie-Form schreiben, auch nur sachlichen und damit langweiligen Kontent bieten. Das mag vielleicht inhaltlich gut sein, bringt im SocialMedia-Bereich aber absolut nichts – schon gar keinen regen Kundenkontakt.
Das hat absolut nichts mit Benehmen zu tun, sondern mit dem Umfeld, in dem man sich befindet. Stehe ich bei meiner KFZ-Werkstatt vorm Tresen, ist ein „Sie“ völlig normal. Rede ich aber in der Werkstatt mit dem Schlosser über mein Auto, sage ich Du. Der hinterm Tresen und der in der Werkstatt sind beides Angestellte und ich würde keinen durch meine Anrede höher oder tiefer stellen. Es ist einfach das Umfeld, in dem man sich befindet. Und FB oder ein Blog sind Werkstätten. Hier sind wir alle gleich und vor allem sind wir persönlich.
Genau darum bleibe ich auch bei Dir beim „Du“. Dann bin ich halt ein Stoffel. 😉
Gruß Ricc
Hi Ricc,
danke für dein Feedback.
Ich bin grundlegend deiner Meinung, allerdings würde ich nicht direkt sagen, dass Herr Seemann völlig falsch liegt. Auch im Social-Media-Bereich ist es eine Frage der Kunden. Wenn man überwiegend Kunden hat, die das „Du“ nicht als angebracht erachten, dann wird man mit seinem Online-Auftritt in Du-Form auch nicht weit kommen.
Im Heimwerker-, DIY- und Handwerker-Bereich ist das tatsächlich so, dass ein Du die Stimmung lockert und sehr viel angebrachter ist. Wir machen das ja auch so.
Es gibt aber auch Unternehmen wie Werbeagenturen oder Internetagenturen, die explizit andere Unternehmen ansprechen und sie über die Darstellung ihres Know-Hows im Online-Bereich für sich gewinnen wollen. Hier ist ein „Sie“ vielleicht gar nicht so verkehrt, denn es zeigt dem Unternehmer, der den Blogbeitrag liest: „Sieh mal einer an, die respektieren mich und möchten mir nicht ungefragt zu nahe treten“. Der Blog hat dabei ein ganz anderes Ziel und ist in diesen Fällen durchaus ein B2B-Instrument.
Ich denke also, man kann weder pauschal sagen, dass ein „Du“ unangebracht ist, noch, dass es das „Sie“ ist. Dafür muss man sich erst einmal Gedanken machen, mit wem man überhaupt spricht.
Liebe Grüße,
Sabine
Lieber Herr Seemann,
ich kann Ihren Einwand verstehen, doch denke ich, dass man hier sehr genau differenzieren sollte welches Unternehmen man hat und welche Kunden bzw. welche Menschen man ansprechen möchte – ich persönlich verwende immer das „DU“ auch meinen Kunden gegenüber – einfach weil ich in einem anderen Umfeld als Yogatrainerin, Coach und Reiseleiterin arbeite – ich denke, dass es hier wirklich immer auf das Unternehmen und die Unternehmensstruktur und Etikette ankommt. Deshalb bin ich der Meinung, dass das „DU“ nicht immer falsch ist und auch das „SIE“ nicht immer falsch ist – und ein Blog sollte ja auch immer authentisch sein. Wenn Sie sich wohlerfühlen mit dem „Sie“ dann lassen Sie es doch dabei. 😉
Alles Liebe und ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Start in diese traumhaft schöne Woche HERZlichst
Eva-Maria Flucher
Hier finden Sie wenn Sie möchten meinen Blog zum Thema Yoga und Mindmanagement:
http://evamfluch.blogspot.co.at/
Hallo Sabine,
vielen Dank für die Tipps und die guten Beispiele. Den Fehler mit der Anrede Euch und Ihr habe ich anfangs auch gemacht. Das scheint ein inneres Bild zu sein.
Zum Sie kann ich sagen, dass ich auf meinem Blog jetzt auf Du umgestellt habe und auch Facebook. Und zwar ist bei mir so, dass ich einen Laden habe und dort die Kunden anfänglich mit Sie anspreche. Aber bei mir ist es so, dass meine Kunden schon öfter gefragt haben, ob sie mich nicht auf mit Du ansprechen dürfen, weil sie gesehen haben, dass ich das bei einigen mache. Meine Blogleser sind also eher Personen, die ich etwas mehr als geschäftlich kenne und die das Du richtig verstehen (hoffe ich zumindst) :-).
Alles Liebe
Elisa
Hi Elisa,
gerne. Freut mich, wenn es dir gefällt.
Ich habe am Anfang auch „ihr“ und „euch“ geschrieben. Ehrlich gesagt war es sogar Katharina, die mir den Vorschlag gemacht hat, „du“ zu schreiben. Am Anfang fand ich das nicht so überzeugend und habe es noch eine ganze Weile wie gewohnt gehandhabt.
Irgendwann hab ich mich dann durchgerungen und die persönlichere Variante gewählt. Und siehe da – es kamen die ersten Kommentare und der Blog lief stetig besser. Und das hat mir gezeigt, dass das genau die richtige Vorgehensweise ist.
Dafür mache ich jetzt gern einen anderen Fehler und der heißt „man“. Naja, ich arbeite dran. 😉
LG, Sabine
Hallo alle,
ich freue mich, dass ich eine so rege Diskussion anstoßen konnte und ich kann manches Argument nachvollziehen. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass jeder seinen Weg finden muss, um authentisch zu wirken.
Lieber Ricc, wenn allerdings ein Gesprächspartner Ihnen explizit sagt, dass er mit dem förmlichen „Sie“ angesprochen werden möchte, und Sie ihn dann (wohl aus Besserwisserei) trotzdem duzen, ist das grenzwertig. Darüber würde ich vielleicht doch noch einmal nachdenken. Wir jedenfalls würden auf dieser Ebene keine Geschäfte miteinander machen.
Liebe Grüße an Sie alle
Ihr Rainer Andreas Seemann
Lieber Rainer,
das mit der Geschäftsbeziehung, kann ich absolut nachvollziehen und genau das war auch mein genannter Grundgedanke. Ich würde auf diesem Weg hier nie Geschäftspartner suchen. Wäre dem so, würde ich denjenigen direkt per Mail anschreiben und selbstverständlich mit „Sie“ anreden. Auch wenn wir zwei uns auf einem anderen Weg über geschäftliches unterhalten, würde ich hier weiterhin in der Du-Form kommunizieren und auf geschäftlicher Basis das „Sie“ verwenden. Das hat absolut nichts mit Besserwisserei zu tun, sondern mit dem, was ich in meinem vorherigen Beitrag versucht habe zu erklären. Das Umfeld bestimmt die Anrede.
Zum Dutzen in meinem letzten Beitrag: „In der Übertreibung liegt die Anschaulichkeit.“ Schreibt mich sonst jemand in der Sie-Form an, antworte ich selbstverständlich ebenso. Also nicht so verbissen sehen.
Gruß Ricc
Liebe Sabine,
ein kurzweiliger und sehr interessanter Artikel, den du hier veröffentlicht hast, danke dafür !
Auch die Diskussion, die das empfohlene „Du“ angestoßen hat, fand ich sehr spannend zu lesen.
Ich persönlich vertrete dazu die Meinung, daß jeder gut daran tut, sich sehr intensiv mit seinem Wunschkunden auseinanderzusetzen. Wenn ich den gut kenne, und somit weiß, wen ich ansprechen möchte, dann ist auch klar ob „Du“ oder „Sie“.
Ich habe zwei Seiten in ganz unterschiedlichen Geschäftszweigen, und spreche meine Wunschkunden auf beiden Seiten mit „Du“ an. Weil ich weiß, daß meine Kunden gut darauf ansprechen. Wenn bei mir jemand anruft, oder im persönlichen Kontakt, bin ich selbstverständlich trotzdem immer erst mal per „Sie“.
Ganz Liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
es freut mich sehr, dass dir mein Beitrag und unsere Diskussion gefallen haben und du deine Sichtweise dazu mitteilst.
Ich finde, du hast völlig Recht: man muss schauen, was für den Kunden das Beste ist, denn man betreibt (oder sollte zumindest) einen Blog ja nun einmal, weil man etwas für seine Kunden tun will. Da ist die richtige Form der Kommunikation wichtig und auch von Kundenkreis zu Kundenkreis unterschiedlich.
Wir handhaben es ähnlich wie du: Blog und soziale Netzwerke „Du“, Webseite und persönlicher Kontakt „Sie“. 🙂
Liebe Grüße,
Bine.
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