In den letzten Wochen und Monaten wurde ich unzählige Male gefragt, warum ich nicht mehr Mailchimp nutze und auf ActiveCampaign umgestiegen bin. Deshalb möchte ich in diesem Artikel ein paar Einblicke geben, wie ActiveCampaign mir dabei hilft mein Business zu optimieren und Prozesse zu automatisieren. Ich nutze ActiveCampaign jetzt übrigens seit Februar 2016.
Vorweg muss man noch sagen, dass ich nach Mailchimp auch Klick-Tipp und GetResponse ausprobiert sowie mit Cleverreach schon für Kunden gearbeitet habe. Daher habe ich meiner Meinung nach einen ganz guten Überblick über die verschiedenen Anbieter.
Kleiner Hinweis: Ich werde im nächsten Abschnitt genauer erklären, warum ich keinen Funktionsvergleich zwischen ActiveCampaign und anderen Anbietern vornehme. Falls dich das nicht interessiert, scrolle einfach weiter runter bis zum Teil über ActiveCampaign.
Warum ich keinen Funktionsvergleich mache
Ich bekomme in regelmäßigen Abständen E-Mails, die in etwa so lauten:
„Hi Katharina, du hast mal irgendwann irgendwo gesagt, dass du von (Tool einfügen) auf ActiveCampaign umgestiegen bist, weil du da die Funktionen A und B hast. Aber (Tool einfügen) hat diese Funktionen doch auch. Kannst du mir genauer sagen, warum du umgestiegen bist? Danke dir, Chris“
Solche Fragen amüsieren mich immer ein wenig und ich beantworte sie nie ausführlich. Warum?
Erstens: Weil ich dafür keine Zeit habe. Es würde mich vermutlich einige Stunden kosten ganz genau zu recherchieren, welche Funktionen ActiveCampaign hat, die Anbieter X nicht hat. Wer das ganz genau wissen möchte, muss eben selbst recherchieren.
Zweitens: Weil ich das müßig finde. Tools sind nur Hilfsmittel, die wir zwar brauchen, die aber nicht über Erfolg oder Misserfolg unseres Business entscheiden. Nur weil Anbieter A eine Funktion mehr hat als Anbieter B, bedeutet das nicht, dass Anbieter A besser ist. Denn vielleicht benötigst du diese Funktion ja gar nicht …
Drittens: Weil es nicht nur darum geht, welche Funktionen die Anbieter haben. Es geht auch darum, wie intuitiv die Tools zu bedienen sind, ob die Statistiken gut und aussagekräftig sind und ja, mir persönlich ist auch gutes Design wichtig oder guter Support. Mir ist inzwischen auch wichtig, ob Teammitglieder im Tool mitarbeiten können, Rechteverwaltung für Teammitglieder und so weiter und so fort.
Viertens: Die Bedürfnisse, was Tools betrifft, verändern sich im Laufe deiner Geschäftstätigkeit. Am Anfang war Mailchimp für mich ausreichend. Doch irgendwann stieß ich auf Probleme, die sich mit Mailchimp nicht lösen ließen, und ich machte mich auf die Suche nach einem anderen Tool. Vergleiche also bitte nicht meine Bedürfnisse an ein Tool mit deinen, wenn du gerade erst mit deinem Online-Business gestartet bist, ok? 🙂
Fünftens: Ja, auch andere Tools haben ähnliche Funktionen wie ActiveCampaign. Oft heißen Funktionen zwar gleich, funktionieren aber unterschiedlich. Manchmal lassen sich Probleme mit einem Anbieter zwar lösen, aber nur auf sehr umständliche oder zeitraubende Art und Weise. Und ab und zu sind mir Probleme mit einem Anbieter aufgefallen, die jemand anders vielleicht noch nicht bemerkt hat, weil er diese Anwendungsszenarien noch gar nicht durchgespielt hat (und vielleicht auch nie durchspielen wird).
Das sind jedenfalls die Gründe, warum du hier keinen Vergleich zwischen ActiveCampaign und anderen Anbietern findest und warum ich sowas auch niemals machen werde.
Ok, das musste einfach raus. 🙂 Und jetzt habe ich das mal erklärt, sodass ich ähnliche E-Mail-Anfragen zukünftig an diesen Artikel weiterleiten kann. 😉
Jetzt legen wir aber endlich los mit ActiveCampaign!
So hilft mir ActiveCampaign mein Business zu optimieren und zu automatisieren
1. Schlagworte (Tags)
In ActiveCampaign kann ich meine Kontakte taggen, also verschlagworten. Das passiert völlig automatisch, sobald ich das Ganze einmal eingerichtet habe.
Wenn du zum Beispiel auf meiner Website eines meiner Freebies anforderst, erhältst du in ActiveCampaign automatisch einen Tag für das Freebie. Wenn du in einer meiner E-Mails einen Link anklickst, erhältst du auch manchmal einen Tag.
So kann ich beispielsweise sehen, dass Susi sich für mein Freebie „13 Strategien um deine E-Mail-Liste aufzubauen“ eingetragen hat, weil sie in ActiveCampaign den Tag „Listbuilding-Strategien“ hat. Daher weiß ich, dass sie sich dafür interessiert, wie man seine E-Mail-Liste aufbaut.
Somit ist Susi eine potenzielle neue Teilnehmerin für mein Onlineprogramm Listenzauber, das Ende Februar wieder für kurze Zeit geöffnet ist. 🙂
Das Ganze sieht in ActiveCampaign dann beispielsweise so aus:
Inwiefern helfen Tags nun mein Business zu optimieren? Indem ich entscheiden kann, für welche meiner Kontakte welche Informationen besonders relevant sind.
Schon lange erhält nicht mehr jeder meiner Kontakte jede E-Mail. In einem Launch erhalten beispielsweise Kontakte, die den Link zur Verkaufsseite klicken, immer mehr E-Mails als die, die überhaupt kein Interesse zeigen. Und über Tags steuere ich auch, dass bestimmte E-Mails nur an Kursteilnehmer oder nur an Mitglieder meiner Smart Business Academy gehen.
2. Segmente
Der Unterschied zwischen Tags und Segmenten ist relativ einfach zu erklären:
Ein Tag ist ein Schlagwort.
Ein Segment ist eine Gruppe von Kontakten, die dieselben Bedingungen erfüllen. Also die zum Beispiel alle die Tags A, B und C haben, aber nicht den Tag D und die sich vor dem 1.1.2017 in meine E-Mail-Liste eingetragen haben. Das wäre ein Segment.
In ActiveCampaign habe ich beim Erstellen von Segmenten sehr umfangreiche Möglichkeiten:
Und das sind nur die Auswahlmöglichkeiten im Menü „Actions“ … 🙂
Auch hier besteht der Vorteil, dass ich meine Kontakte dadurch wesentlich gezielter und kleinteiliger anschreiben kann. Darüber hinaus kann ich ein Segment erstellen, nur um zu sehen, wie viele Kontakte in diesem Segment enthalten sind.
Möchte ich also beispielsweise herausfinden, wie viele potenzielle Kunden für mein Onlineprogramm Listenzauber auf meiner E-Mail-Liste sind, könnte ich ein Segment erstellen …
… mit allen, die sich mein Listenaufbau-Freebie heruntergeladen haben, ODER
… mit allen, die einen meiner Artikel zum Thema E-Mail-Marketing geklickt haben, ODER
… mit allen, die schon mal die Listenzauber-Verkaufsseite besucht haben, ODER
… mit allen, die auf der Listenzauber-VIP-Warteliste sind, ODER
… mit allen, die schon mal eins meiner E-Mail-Marketing-Webinare besucht haben.
Und natürlich kann ich die ausschließen, die Listenzauber bereits gekauft haben.
Wenn ich jetzt sehe, dass in diesem Segment 1.000 Kontakte sind – so als Beispiel –, macht mich das ziemlich glücklich. Denn ich kann mit diesen Informationen gute Vorhersagen über meine zukünftigen Verkaufszahlen treffen.
Im Schnitt geht man übrigens von 1 bis 2 Prozent Kaufrate aus, falls du dich das gerade gefragt hast. Um gut zu verkaufen, brauchst du also entweder sehr viele Interessenten oder du musst deine Verkaufsrate verbessern.
3. Automations
Automations sind für jemanden wie mich wie Ostern, Weihnachten, Silvester und Geburtstag zusammen. 🙂 Warum? Weil sie mir dabei helfen, unglaublich viel Zeit zu sparen und trotzdem eine Beziehung zu meinen Kontakten aufzubauen.
Was ist eine Automation? Eine Automation ist eine Reihe von Aktionen, die ActiveCampaign automatisch ausführt, sobald bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Diese musst du natürlich einmalig festlegen, wenn du die Automation erstellst. Und dann läuft die Automation ganz von alleine los, sobald die Startbedingungen (Trigger) erfüllt sind. Automatisch eben. 🙂
Diese Dinger heißen übrigens auch Follow-Up-E-Mails oder Autoresponder. Allerdings trifft der Begriff Automation besser zu, denn eine Automation muss nicht unbedingt dafür genutzt werden, E-Mails zu verschicken. Auch wenn das natürlich der häufigste Anwendungsfall ist.
Ich gebe dir ein Beispiel. Über Automations verschicke ich natürlich meine Freebies, das ist klar und nicht ungewöhnlich.
Aber über Automations kann ich auch eine E-Mail-Serie an einen Kontakt schicken, der einen Link zu einem bestimmten Blogartikel geklickt hat und somit Interesse an einem Thema gezeigt hat.
Oder ich kann neuen Kontakten eine Willkommensserie schicken. Ein Thema, das für 2017 endlich mal angegangen werden muss … 🙂
Natürlich kann ich auch ganze Verkaufstrichter über Automations abbilden. Zumindest ab dem Zeitpunkt, an dem sich ein Kontakt in meine E-Mail-Liste einträgt.
Ich kann in den Automations beliebig Tags hinzufügen und entfernen und sogar mit wenn/dann/sonst-Verknüpfungen arbeiten. Wenn du dich beispielsweise für mein Freebie-Arbeitsblatt „50 Artikelideen in 10 min.“ einträgst und den Link zum Freebie in der ersten E-Mail NICHT klickst, erhältst du kurze Zeit später automatisch eine weitere E-Mail mit der Erinnerung an das Freebie. Wer den Link klickt, erhält diese Erinnerung nicht. Das wäre ein Beispiel für so eine wenn-dann-Verknüpfung.
Ich gebe zu: Man kann sich in diesen Dingen auch verlieren. Deshalb ist es mir auch so wichtig, meinen Kunden beizubringen, worauf sie sich beim Aufbau ihres Online-Business fokussieren sollten. Automations sind es ganz sicher nicht, jedenfalls nicht am Anfang. Aber wenn man erfolgreiche Produkte hat, deren Verkauf man automatisieren möchte, sind Automations eine grandiose Erfindung, die unheimlich viel Zeit spart.
4. Statistiken
Die Statistiken, die ActiveCampaign zur Verfügung stellt, helfen mir ebenfalls mein Business zu optimieren.
Hier kann ich beispielsweise sehen, wie viele neue Kontakte ich durchschnittlich täglich generiere. Natürlich habe ich ein Ziel, wie groß meine E-Mail-Liste zum Ende des Jahres sein soll. Ich rechne mir einfach aus, wie viele Kontakte ich täglich generieren muss, um dieses Ziel zu erreichen. Und in ActiveCampaign sehe ich jederzeit, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder einen Zahn zulegen muss.
Auch zu den einzelnen E-Mail-Kampagnen, sowie zu den Automations erhalte ich umfangreiche Statistiken. Ich kann sehen, welche E-Mails gut geöffnet und geklickt wurden. Ich kann außerdem schauen, welche Betreffzeilen besonders gut (oder besonders schlecht) liefen. Und ich bekomme durch die Auswertungen auch ein Gefühl dafür, wie Angebote wie Webinare, Workshops oder Kurse angenommen werden.
All diese Informationen helfen mir dabei, meine Strategie anzupassen und immer weiter auszufeilen. Falls du bisher keinen Blick auf deine Zahlen wirfst, kann ich dir nur raten, das hin und wieder zu tun.
Ich hoffe dieser Überblick über meine Lieblingsfunktionen von ActiveCampaign hat dir geholfen. 🙂
Weitere Ressourcen
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Interessanter Blogbeitrag von Detlef Krause zu ActiveCampaign.
Herr Krause hat eine Abmahnung bekommen trotz Double-Optin:
„Sie können (so ergab meine Nachfrage beim Service) selbst die Bestätigung, dass jemand tatsächlich Ihren Newsletter haben möchte, bei ActiveCampaign nicht rechtlich einwandfrei nachweisen.“
http://textboosting.com/3-weckrufe/
Hallo Franz, ich habe Detlefs Artikel auch gelesen. Er verweist darauf, dass man die IP-Adressen der Abonnenten nicht exportieren könne. Bei mir geht das, ich habe es ausprobiert. Viele Grüße, Katharina
Hallo Katharina,
wenn ich mich da mal kurz einklinken darf 😉 Es ist schön, dass das jetzt scheinbar geht. Dennoch: Gerade die vermeintliche Stärke von ActiveCampaign, die ich ebenso sehe, das Tagging, ist das riesengroße Manko – datenschutzrechtlich gesehen.
Angenommen, Du hast einen Newsletter, zu dem sich der Interessent doppelt-optin-mäßig super sauber eingetragen hat.
Alles bestens, jetzt kommt tatatata die Tagging-Funktion ins Spiel:
In dem Newsletter hast du einen (getaggten) Link zu einem Spezialinteressensgebiet: Wer darauf klickt, landet auf eine andere Seite, vielleicht mit einem Goodie zum Thema „Tomaten züchten auf den Balkon“.
Durch den Tag setzt Du/ActiveCampaign den Newsletter Abonnenten automatisch auf eine weitere „Interesse an Tomatenzüchten“-Liste (mit dem Ziel, diesem Interessenten jetzt über mehrere Follow-up-Mails deinen „Tomaten züchten Online-Kurs“ schmackhaft zu machen). Was an sich ja ziemlich clever ist.
Und jetzt das Problem:
Wer sich für deinen Newsletter per Double-Optin eingetragen hat, hat dir nicht die Erlaubnis erteilt, hinten herum auf eine weitere Liste gesetzt zu werden und darüber Mails zu erhalten. Das geht nämlich in Richtung Profiling. Dazu wäre ein weiteres explizites Double-Optin nötig.
Ich weiß, ich weiß, ich bin da päpstlicher als der Papst. Sollte man nur wissen.
BTW: Und wenn Donald so weiter macht, dürfe auch das Save Harbour Abkommen hinfällig werden, was ein Problem für alle in den USA gehosteten E-Mail-Services sein dürfte, siehe: https://techcrunch.com/2017/01/26/trump-order-strips-privacy-rights-from-non-u-s-citizens-could-nix-eu-us-data-flows/
Viele Grüße vom Texterschreibtisch
Detlef
Hi Detlef, das ist dann aber kein Problem von ActiveCampaign, sondern ein Problem JEDES Tag-basierten E-Mail-Systems. Double Optin 100% einwandfrei nachzuweisen, ist grundsätzlich schwierig – egal, ob man ActiveCampaign nutzt oder nicht. So deute ich das jedenfalls. Denn dass man den Abonnenten nur das zusenden darf, was man ihnen bei ihrer Eintragung „verkauft“ hat, ist ja eigentlich nicht neu. Und bei Klick-Tipp ist es bspw. auch so: Klickt jemand auf einen Tag, kann man eine E-Mail-Sequenz auslösen, auch ohne erneutes Double Optin. Ich will nur darauf hinaus, dass das nichts mit ActiveCampaign zu tun hat, sondern mit E-Mail Marketing allgemein 🙂 LG Katharina
Absolut, Katharina, sehe ich auch so. Taggen, wo auch immer, ist in der Grauzone – und hat nicht allein mit ActiveCampaign was zu tun.
Weiterhin fröhliches E-Mailen
Detlef
Genau, darauf wollte ich hinaus 🙂 Aber danke für den Hinweis; da muss man dann nämlich ganz allgemein drauf achten. LG Katharina
Hallo Katharina,
ja, zu sehen, welche E-Mails geöffnet und auch geklickt wurden, ist ein guter Indikator, nicht für das Funktionieren der Betreffzeile, sondern auch dafür, ob die Überschrift des Blogartikels den Leser neugierig genug macht, dass er klickt – oder eben nicht. AcitiveCampaign scheint ein gutes Tool zu sein. Danke für die ausführlichen Infos.
Viele Grüße
Gabriele
schreibenundleben.com
Das stimmt, Gabriele.
Super Artikel, danke!
Frage: Du nutzt ja DigiMember, die viele Email-Anbieter aufführen, die sie integrieren – aber nicht active campaign. Hast Du es dennoch integriert? Bekommst Du Daten zurück in active campaign?
Danke schon einmal!
Hi Bernhard, ich habe Digistore24 und ActiveCampaign per IPN miteinander verbunden. Zwischen Digimember und ActiveCampaign habe ich keine Integration am Laufen. LG Katharina
Danke!
Liebe Grüße
Bernhard
Hallo Katharina,
hast du auch eine Auftragsdatenvereinbarung für ActiveCampaign oder bleibst du beim Double Optin?
Hi Marc, sowas wie „Auftragsdatenverarbeitung“ kennen die nicht und wollen die auch nicht. Ich mache normal Double Optin. LG Katharina
hallo ihr lieben! ich grätsche mal kurz rein in das thema:
double optin und auftragsdatenverarbeitungsvereinbarung haben rechtlich nicht das geringste miteinander zu tun. beides sind grundvoraussetzungen für e-mail-marketing in deutschland.
Hi, danke für den tollen Artikel,
kannst Du einen deutschen ActiveCampaign Experten empfehlen, dem man vertrauen kann?
Gruss
Rainer
Hallo Rainer, wonach genau suchst du denn? Nach jemanden, der dir das aufsetzt? Ist eigentlich nicht so wahnsinnig schwer … leider kenne ich keinen, der sich auf ActiveCampaign spezialisiert hat, aber in meinem Programm Launchmagie® gibt es beispielsweise einen ActiveCampaign-Kurs für Einsteiger. LG Katharina
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